Wir versuchten in der Menge weiter unseren Weg zum Bahnhof (dachte ich zumindest) zu finden, als wir plötzlich vor den Drehkreuzen standen, die auf die Zuschauerränge des Madison Square Garden führen. Ich war gerade dabei, mich neu zu orientieren – weil wir ja dort offensichtlich nicht weiterkamen – aber Mike schob mich weiter auf die Drehkreuze zu und drückte mir eine Eintrittskarte in die Hand… Dieser Wahnsinnige, hatte doch tatsächlich schon vorab Tickets für dieses Spiel besorgt (Freikarten über einen Geschäftspartner) und dann alles so eingefädelt, dass wir „zufällig“ sehr früh zum Abendessen gehen – und das „zufällig“ im koreanischen Viertel, gleich neben dem Madison Square Garden. Zum Glück hat Mike es verpasst, mein Gesicht zu fotografieren, als er mir die Karte in die Hand drückte, denn ich habe in dem Augenblick bestimmt nicht besonders intelligent geschaut (Augen aufgerissen, Kinnlade runtergefallen und unfähig einen Satz zu formulieren). Unglaublich! Von einer Sekunde auf die andere war ich im „Garden“ beim Spiel der Knicks gegen die Houston Rockets!
Und am Ende gewannen die Knicks sogar noch knapp, was dazu führte, dass die gesamte Arena Kopf stand, denn Houston war der große Favorit und hatte fast das gesamte Spiel über geführt. Eine sagenhafte Stimmung, denn die Knicks sind nicht gerade vom Erfolg verwöhnt. Weitere Highlights waren natürlich die New York City Cheerleaders und der wohl berühmteste Dauerkartenbesitzer für die Spiele der Knicks, John McEnroe.
Der stand zwar nur kurz von seinem Platz in der ersten Reihe auf und winkte ins Publikum - als ihn Billie Jean King (eine Frauentennislegende) auf das Parkett gezogen hatte - aber es war nicht zu übersehen, dass John McEnroe hier in New York Heldenstatus genießt. Einmal kurz winken und das ganze Stadion erhebt sich zur Standing Ovation. Wahnsinn! Und wir waren live dabei…