Sonntag, 3. August 2008

Kreisverkehr

Die Iren lieben Kreisverkehre bzw. „Roundabouts“ wie sie hier heißen. In diesem Bereich sind sie ganz weit vorne. Es gibt hier deutlich mehr Kreisverkehre als in Deutschland. Das kann natürlich daran liegen, dass die Iren nicht sonderlich gut Auto fahren können und die hohe Anzahl an Verkehrstoten durch die Einrichtung von Kreisverkehren gesenkt werden soll. Die Idee ist an sich gut. Nur muss man dazu auch das Prinzip des Einfädelns verstanden haben.

Diese Woche hatte ich eine Irin vor mir, die das offensichtlich noch nicht verstanden hatte. Sie wartete geschlagene 5 Minuten, bis sie sich entschloss, sich in den Strom kreisender Autos hinein zu wagen. 5 Minuten! Den Zeitpunkt, den sie sich für die Einfahrt ausgesucht hatte, hätte viel schlechter nicht sein können. Denn als sie fast im 90 Grad-Winkel in den Kreisel hinein fuhr (direkt auf die innere Spur), wollte ein Ire mit seinem Geländewagen – ebenfalls nahezu im 90 Grad-Winkel von der inneren Spur Richtung nächste Ausfahrt fahren. Zum Glück hat der Geländewagen dann doch noch gebremst und die Irin, die wahrscheinlich bis heute nicht gemerkt hat, wie gefährlich das war, kam ohne Weiteres auf der anderen Seite des Kreisverkehrs wieder raus. Obwohl ich versucht war, ihr zu folgen – denn auf dieser Straße kamen gleich nochmal 2 Kreisverkehre – bin ich dann doch direkt (und kopfschüttelnd) zur Arbeit gefahren. Ampeln haben für solche Fahrer den klaren Vorteil, dass sie hier nichts entscheiden müssen. Klare Vorgaben: Bei Rot halten, bei Grün Gas geben. Das wäre für manchen Iren vielleicht doch die bessere Lösung. Zumal man hier ja auch ohne Fahrprüfung fahren darf. Fahranfänger müssen zwar ihr Auto mit einem großen roten „L“ für „Learner“ kennzeichnen, dürfen aber schon fahren, bevor sie die Prüfung bestanden haben. So hat mir eine Arbeitskollegin erzählt, dass sie mit ihrem eigenen Auto zur Fahrprüfung gefahren, dort durchgefallen und anschließend mit dem eigenen Auto wieder heim gefahren ist. Ganz legal.

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