Sonntag, 24. August 2008

Olympische Medaillen für Irland

Bei Olympischen Spielen ist Irland traditionell weniger erfolgreich. Abgesehen von den Spielen 1996 - als Ausnahmeschwimmerin Michelle Smith mit 3x Gold und 1x Bronze gleich alle 4 Medaillen für Irland absahnte - tauchen irische Sportler eher in solchen Meldungen auf:

Aller Anfang ist schwer: Die irische Leichtathletin Roisin McGettigan stürzt bei der Überquerung des Wassergrabens während des 3000-Meter-Hindernislaufs. Dieser Wettbewerb war in Peking erstmals Teil des Olympischen Programms.

Umso erfreulicher das Abschneiden unserer irischen Sportler bei den diesjährigen Olympischen Spielen. Eine Silbermedaille plus 2x Bronze – alle im Boxen – ergeben die beste Bilanz seit 1956, als es 1x Gold, 1x Silber und 3x Bronze gab (natürlich wieder ausgenommen der Spiele von 1996). Auch damals wurden 4 von 5 Medaillen im Boxen gewonnen. Im Medaillenspiegel der Spiele von 2008 liegt Irland auf einem beachtlichen 62. Platz, gleichauf mit Österreich, aber hinter Bahrain, Panama sowie Trinidad und Tobago.

Die 3 erfolgreichen Boxer – Darren Sutherland, Kenny Egan und Paddy Barnes - sind natürlich mittlerweile Nationalhelden.

Kenny Egan schaffte es als Einziger bis ins Finale, verlor dort aber gegen Xiaoping Zhang und bekam dafür Silber.



Darren Sutherland war im Halbfinale chancenlos gegen den Engländer James DeGale, den er in vorgehenden Kämpfen mehrmals besiegt hatte. Dafür gab’s dennoch Bronze.



Am härtesten getroffen hat es Paddy Barnes, der im Halbfinale des Halbfliegengewichts gegen den Chinesen Zou Shiming 0:15 verloren hat. Paddy fand das gar nicht witzig und hat harte Kritik an den Punkte-Entscheidungen während des Wettkampfes geäußert: "Der einzige Weg für einen Sieg wäre gewesen, die Punktrichter K.o. zu schlagen."



Der eigentliche Star ist aber der Trainer der Boxer, Billy Walsh.



Der kommt aus einem Arbeiterviertel in Wexford (180km von Cork entfernt), fing als Siebenjähriger an zu boxen und fand sofort großen Gefallen daran. Die Iren drücken, dass natürlich viel blumiger aus. Billy fell in love with the glove.“ Etwa: „Billy verliebte sich in den (Box-)Handschuh“. 1988 hatte Billy selbst bei Olympia in Seoul geboxt, war als einer der Geheimfavoriten angereist, aber am Ende ohne Medaille zurückgekommen. Er wäre beinahe an dieser Niederlage zerbrochen. Doch nun hat er Irland 3 Medaillen beschert und somit hoffentlich die Geister von Seoul endgültig besiegt. Eine Erfolgsgeschichte, wie sie die Iren lieben.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

hey, glückwunsch zu den medaillen. ein wirklich interessanter artikel in einem äußerst lesenswerten blog. habe die seite als irland-fan gerade erst entdeckt und freue mich schon auf die lektüre der restlichen artikel