Mittwoch, 28. November 2007

Haustiere – Teil 5 – Die Krähe

Krähen gibt es hier zuhauf (das Bild unten zeigt ein paar Exemplare). Laut meiner Mutter sind das sehr nützliche Tiere, weil die auch (tote) Mäuse essen. Laut Michaela sind diese Vögel aber auch für die manchmal unheimlichen, weil (bisher) undefinierbaren Geräusche zuständig, die von Zeit zu Zeit aus unserem offenen Kamin kommen. Denn wenn sich eine solche Krähe auf dem Kamin niederlässt – wahrscheinlich weil es dort so schön warm ist – und sich die Zeit mit ein bisschen Krähen vertreibt, dann kräht es auch aus unserem Kamin. Vermischt mit dem Knistern des Holzes kann sich das durchaus anhören wie ein echtes irisches Gespenst.

Haustiere – Teil 4 – Die (tote) Maus

Nach über einer Woche hatten wir heute früh wieder einen Erfolg zu vermelden. Mit stinknormaler spanischer Salami haben wir ein Mäuschen angelockt und es - zack – sauber erlegt. DIESE Maus hatte keine Zeit mehr von Spanien zu träumen, die war sofort tot – glatter Genickbruch! Der stolze Jäger bzw. Fallensteller hat die Trophäe dann auch gleich durchs Haus getragen und den Krähen (siehe Teil 5) zum Fraß vorgeworfen.



Samstag, 24. November 2007

Haustiere – Teil 3 – Die Maus

Auf dem Land gibt es Mäuse. Das ist nicht wirklich überraschend. Aber scheinbar doch sehr unangenehm, wenn man sie permanent in den Wänden und Decken trippeln hört. Ich muss mich hierbei auf Informationen von Michaela berufen, denn ich höre natürlich nichts. Und weil das so nervig ist – und weil es sicherlich angenehmere Mitbewohner gibt als Mäuse – wurde ich mit der Lösung des Problems beauftragt. Kein Problem für ein Landei wie mich. Schließlich habe ich in meiner Kindheit zig Mäuse gefangen. Und da wir mit unserem Haus auch eine Mausefalle gemietet haben, schritt ich zur Tat. Stolze Bilanz nach 24 Stunden: 2 mausetote Mäuse, die ich übrigens den Kühen zum Fraß vorwarf (essen die überhaupt so was?). Das war letztes Wochenende. Seither tanzen uns die verbliebenen Mäuse ein bisschen auf der Nase rum. Sie fressen wahlweise französischen Käse oder spanische Salami von der Mausefalle, ohne dass diese zuschnappt. Gestern haben wir von einer Kollegin den hoffentlich entscheidenden Tipp bekommen: Schokolade! Darauf stehen die Viecher und damit klappt es bestimmt. Schaun mer mal!

Beruhigend war übrigens der Kommentar einer anderen Kollegin: „Ihr habt Mäuse im Haus? Das ist doch gut, dann habt ihr schon keine Ratten.“ Denn anscheinend verstehen sich Mäuse nicht sonderlich mit Ratten. Na dann hoffen wir doch mal, dass wir uns nicht das nächste Problem ins Haus holen, indem wir das erste lösen...

Haustiere – Teil 2 – Der Hund


Dann war da der Hund. Generell laufen hier Hunde frei herum, denn es gibt ja hier draußen auch nur wenige Straßen. So kann es schon mal passieren, dass die Nachbarshunde mal kurz vorbeischauen und sich dann ein bisschen in unseren Garten legen. Irgendwann haben sie dann genug oder Heimweh und trollen sich wieder. Einer war aber besonders anhänglich. Den haben wir auf unserer Erkundungstour vor 2 Wochen bei einem Bauernhof getroffen. Er hat sich riesig über unseren Besuch gefreut und hat uns dann auf dem gesamten Spaziergang bis zur Steilküste begleitet. Wir dachten, er sieht aus als würde er Benny heißen und riefen ihn bei diesem Namen. Er wollte dann am Ende sogar mit ins Haus, was wir dann aber doch dankend abgelehnt haben. Benny blieb noch ein bisschen vor der Tür sitzen, hat sich dann aber wohl doch für seine sicherlich wärmere Hundehütte zuhause entschieden. Und das war auch gut so, denn kurzfristig hatten wir schon darüber nachgedacht, ihn zu adoptieren. Jetzt freuen wir uns eben, wenn wir ihn das nächste Mal treffen.



Haustiere – Teil 1 – Die Kuh

Da wir ja hier auf dem Land leben, ist es eigentlich keine Überraschung, dass uns wir hin und wieder Tiere über den Weg laufen. Trotzdem müssen wir – vor allem Stadtmensch Michaela – uns oft noch an unsere „Nachbarn“ bzw. „Mitbewohner“ gewöhnen.

Als erstes waren da die Kühe. Deren Weide grenzt direkt an unseren Rasen, ist aber so riesig, dass sie meist hunderte Meter weit weg sind. Von Zeit zu Zeit kommen sie aber auch direkt an den Zaun an unserem Grundstück. Das ist ja auch nicht weiter schlimm – auch wenn nicht, dass sie natürlich bei der Gelegenheit ihre Geschäfte verrichten. Aber wenn man morgens zähneputzend durchs Haus geht und mit noch verschlafenen Augen in der Dämmerung hinausschaut, kann man durchaus etwas erschrecken, wenn man völlig unerwartet in die riesigen Augen einer ausgewachsenen Kuh schaut, die keine 10 Meter weit weg steht. Zumindest ist man anschließend wach.

Letztes Wochenende hat dieser Kühe nun auch noch angefangen, stundenlang zu brüllen. Für uns kam das aus heiterem Himmel und wir wissen bis heute nicht, was da eigentlich los war. Wir vermuten, dass man ihr ihr neugeborenes Kalb weg genommen hatte. Das Brüllen war auf jeden Fall so laut, dass man es auch bei geschlossenem Fenster noch gehört hat. Und diese Kuh hat nicht nur am Tag gebrüllt. Sie war anscheinend so traurig, dass sie auch nachts gebrüllt hat und nur wenig Stunden Schlaf fand. Das machte natürlich auch das (Ein-)schlafen für uns etwas schwieriger.

Seit einer Woche sind die Kühe nun im Stall (wahrscheinlich, weil es draußen zu kalt geworden ist) und wir bekommen nichts mehr mit. Um ehrlich zu sein, vermissen wir unsere Kühe schon ein klitzekleines Bisschen.

Sonntag, 18. November 2007

Endlich Online!

Seit Mittwoch letzter Woche sind wir nun auch in unserem neuen Heim online! Endlich!

Wir freuen uns riesig darüber, dass wir nun auch zu Hause aktuelle Nachrichten im Internet abrufen, Emails checken und natürlich Skypen können. Hört sich nicht wirklich spektakulär an, ist es aber dennoch. Denn langsam hatten wir ja die Hoffnung fast schon aufgegeben, dass wir so weit auf dem Land überhaupt noch eine Internet-Verbindung bekommen würden. Über Kabel und die irische Telekom war ja nichts zu machen. Also mussten wir über Satelliten-Anbieter gehen. Der größte in der Gegend sendet aber nur bis 10 km außerhalb von Cork. Da wir 25 km von Cork weg sind, reicht das natürlich nicht. Der kleinere Anbieter, der die Nische Kinsale abdeckt, musste erst mal prüfen, ob sein Funknetz bis zu unserem Haus reicht. Der erste Test fand gleich am Telefon statt und ging so: „Sehen sie von ihrem Haus die 6 Bungalows auf dem Hügel?“ Da ich zum Zeitpunkt des Telefongesprächs in der Arbeit war, versuchte ich mich zu erinnern, ob wir von unserem Haus aus irgendwo 6 Bungalows sehen konnten. Und während ich überlegte dachte ich mir: „Was für ein Schwachsinn! Das kann doch unmöglich der Test sein.“ Die freundliche junge Dame am Telefon versicherte mir aber, dass genau das der gesamte Test wäre. Ich bat sie dann höflich, vielleicht noch einen etwas zuverlässigeren Test durchzuführen und so schickte sie dann einen ihrer Ingenieure zu unserem Haus, um dort die Empfangsstärke zu messen. Nach 3h gab sie mir dann auch eine positive Rückmeldung und somit war der Auftrag erteilt. Eine Woche später kam dann der Ingenieur, um die Sattelitenschüssel zu installieren. Nachdem er das bereits gemacht hatte, stellte er fest, dass das Signal doch nicht ausreichend war. Er baute also alles wieder ab und rief einen seiner Bekannten an, der Ingenieur bei einem anderen Anbieter ist und erteilte diesem den Auftrag, uns ans Netz zu bringen. Der kam dann auch noch am Nachmittag desselben Tages und siehe da – es funktioniert! Halleluja!

Skype

Nun da wir hier Internet haben, können wir natürlich auch wieder skypen. Der erste Skype in unserem neuen Haus war dann auch gleich eine Konferenzschaltung Portland-Soloturn-Stuttgart-Kinsale mit Mike, Andi und Fuzzy. Sensationell!

Fuer alle die, die noch nicht "verskypt" sind: Skype ist ein Internet-Telefon-Programm, welches kostenloses Telefonieren (inklusive Video-Verbindung) ermöglicht und dazu noch kinderleicht zu installieren ist. Und das Ganze ist wirklich gratis – keine Kosten für die Software und ein Anruf von Skyper zu Skyper kostet ebenfalls nix! Am besten einfach downloaden (Link hab ich auf dieser Website oben rechts eingefügt), installieren und los-skypen...

Mein Skype Name ist übrigens (sehr kreativ) jochschneider. Unter diesem Namen findet ihr mich und könnt mich anfunken - für umeinsonst. Alles was ihr dazu braucht, ist ein Mikrofon und Lautsprecher/ Kopfhörer. Und wenn ihr eine Kamera in/ an eurem PC/ Laptop installiert habt, können wir uns während des Gesprächs sogar sehen. Check it out! Wir freuen uns über jeden Anruf!

Die einfachste Lösung ist eine Webcam mit integriertem Mikro. Die gibt’s übrigens günstig bei einem bekannten Internet-Versandhandel von dem ich gehört hab, dass er einigermaßen zuverlässig sein soll. Einen Link zu einem Produktbeispiel hab ich auf dieser Website oben rechts eingefügt.

Samstag, 10. November 2007

Hausnamen

Eigentlich haben wir ja das Preghane House in Kinsale gemietet – so steht das auch in unserem Mietvertrag. Unsere Vermieter wollten diesen Hausnamen aber wahrscheinlich niemandem zumuten. Deswegen haben sie es einfach umbenannt. Wir sind darüber nicht allzu traurig, zumal wir bis heute nicht herausfinden konnten, was Preghane eigentlich heißt. Jetzt heißt unser neues Heim Highfield House. Das hört sich schön positiv an und verstehen tut es auch jeder. Alles pronto, also…

Erkundungstour

Heute haben wir den ersten Hike von unserem Haus aus gemacht, um die Gegend mal ein bisschen zu erkunden. Denn es kam uns ja bisher immer etwas spanisch vor, dass wir von der Terrasse unseres Hauses einen Ausblick auf die Bucht von Kinsale haben,









dass aber hinter unserem Haus gleich das Meer sein soll, obwohl wir davon vom Haus aus nichts sehen können. Also haben wir uns erst mal Richtung Südosten aufgemacht und nach 5 Minuten diesen Blick auf das Meer erhascht:




Nach weiteren 5 Minuten haben wir diese wohl glücklichsten Kühe der Welt gesehen,


die sowohl die saftigsten Weiden haben, die man sich als Kuh nur wünschen kann und nebenbei noch diesen wunderbaren Blick auf das Meer:


Leider kamen wir nicht bis zur Küste durch, weil hier alles in Privatbesitz ist und die Felder mit großen Gattern verriegelt sind. Schade.

Deswegen haben wir es dann von unserem Haus aus gesehen nach Südwesten gewandt und sind dort über das erste Feld ohne Gatter direkt nach Süden marschiert. Am Ende des Feldes war noch ein offenes Gatter, welches Zugang zu einem weiteren Feld bot. Am Ende diesen Feldes (ca. 900m von unserem Haus) hatten wir dann diesen Ausblick:












Dienstag, 6. November 2007

Die große Überfahrt – die Fakten

66 h Gesamtzeit (Freitagabend bis Montagmittag)

1.900 km mit dem Auto

200 km mit der Fähre über den Atlantik

36 km mit dem Zug unter dem Atlantik

7 Länder (Deutschland, Luxemburg, Belgien, Frankreich, England, Wales und Irland)

2 Piloten (Michaela und Jochen)

1 Auto (TT)


Samstag, 3. November 2007

Taxi! Taxi!

Vorletztes Wochenende musste ich schmerzlich feststellen, dass es in Irland nicht möglich ist, sich an den Straßenrand zu stellen und ein Taxi herzuwinken. Will und ich haben es über eine Stunde lang versucht (von 2-3h nachts) – ohne Erfolg. Und das obwohl zig Taxis vorbeigefahren sind. Aber kein Einziges hat auch nur Anstalten gemacht, uns mitzunehmen. Wir haben auch andere Nachtschwärmer gesehen, die es ebenfalls versucht haben – ebenfalls ohne Erfolg.

Schließlich wurde es mir zu blöd und ich hab einen Bus angehalten. Das war zwar auch nicht ganz normal, aber es hat wenigstens funktioniert – ich hatte beim vorbeifahrenden Bus auf den „Türöffnen“-Knopf gedrückt, was dann anscheinend eine ähnliche Wirkung hat wie eine Notbremse. Der Busfahrer fand das dann weniger komisch, aber wir konnten ihn dann doch überzeugen, uns mitzunehmen.

Wir haben also jeder 5 Euro gezahlt, um von der Stadtmitte zum Airporthotel zu kommen. Was wir nicht wussten war, dass dieser Bus eine Art Shuttle war, der jeden einzelnen Gast genau dorthin gebracht hat, wo er hin wollte. Also haben wir ungefähr 20x angehalten und auch noch den Umweg über die Navy-Kaserne gemacht, um dort ein paar besoffene Soldaten abzuliefern. Schlussendlich waren wir dann um 4h morgens im Hotel.

Am nächsten Montag hab ich mich dann in der Arbeit bei meinen Kollegen über die Taxifahrer beschwert – und wurde prompt ausgelacht. Denn schließlich weiß doch jeder, dass man in Cork nur dann ein Taxi bekommt, wenn man sich an eine Taxi-Haltestelle begibt und dort eine Nummer zieht. Nur dort halten die Taxis an. Und genau dorthin sind wohl auch die ganzen leeren Taxis gefahren, die uns in der besagten Nacht im Regen stehen ließen.