Sonntag, 16. Dezember 2007

Irische Gemütlichkeit

Ein spanischer Tourist fragte einmal einen Iren, ob es in Irland ein ähnlich dehnbares Zeitverständnis gebe, wie das spanische „manana“ (morgen). Um Himmels willen, antwortete der Ire entsetzt. So etwas Dringliches gibt es bei uns nicht.
So erzählt es die Legende. Dass das Zeitverständnis der Iren tatsächlich etwas anders ist als das der meisten Europäer, haben wir diese Woche schon leidlich erfahren müssen. Wir wollten nur mal schnell unser Auto aus der Werkstatt abholen (die Batterie war kaputt) und hatten trotz dringlicher Warnungen nur 30 Min. eingeplant, tatsächlich hat es dann aber doch fast 2h gedauert, bis wir unser Auto endlich in Empfang nehmen konnten. Und dass obwohl wir nicht ganz blauäugig rangegangen waren und vorher angerufen hatten, ob das Auto auch wirklich schon fertig sei. Dies wurde uns dann auch bestätigt. Als wir dann in der Werkstatt vorstellig wurden, wusste der freundliche junge Herr dann aber nichts davon und meinte, dass sie die Batterie lediglich noch füllen müssten (komisch, bei einer neuen Batterie) und dass das allerhöchstens 30 Min. dauern würde. Das nahmen wir gerade noch in Kauf. Allerdings war das Auto auch nach den 30 Min. nicht fertig und die Info lautete dann: allerspätestens in 15 Min. Und so ging das immer weiter. Tatsächlich war es so, dass die irischen Kollegen bis zu dem Zeitpunkt als wir in der Werkstatt auftauchten noch nicht mal mit der Reparatur angefangen hatten und uns quasi ins Gesicht gelogen haben.
Für einen Deutschen (mir wurde hier schmerzlich bewusst, dass ich doch ziemlich deutsch bin) ist das natürlich sehr ärgerlich, was auch den Iren nicht entgehen konnte, da wir unserem Unmut nach einer gewissen Zeit Luft machen mussten, ansonsten wären wir geplatzt. Zumindest haben die Iren sich dann kulant gezeigt und uns keine Arbeitszeit berechnet, weil wir so lange warten mussten. Wir werden wohl noch viel lernen müssen…

Sonntag, 9. Dezember 2007

Locals

Heute haben wir mit unserem amerikanischen Kollegen Jeremy das Charles Fort hier in Kinsale besucht. Das ist eine Befestigungsanlage aus dem 17. Jahrhundert, die viele Jahre unbeschadet überlebt hat, dann aber von der IRA demoliert wurde. Was für eine Schande. Nun wurde das Fort aber wieder restauriert und ist ein guter Platz, um die Aussicht auf den Hafen von Kinsale und das Meer zu genießen (wenn es nicht gerade so superheftig stürmt wie heute).


Da wir nun schon zum 2. Mal da waren und der Eintritt doch immerhin 3.70 Euro pro Person kostet, haben wir mal gefragt, ob es für Einheimische (Locals) nicht einen Spezialtarif gibt. Der freundliche ältere Mann am Eingang ist erst nicht weiter darauf eingegangen, hat die Eintrittskarten ausgestellt und nebenbei einen Monolog über die Geschichte des Forts gehalten. Am Ende hat er dann jede Eintrittskarte einzeln beschriftet und wir dachten schon, dass dies die übliche ineffiziente irische Art ist. Aber dann stellte sich heraus, dass er uns „Spezialtickets“ ausgestellt hat, die uns 1 Jahr freien Eintritt gewähren – zum Preis einer normalen Eintrittskarte. Sehr nett. Nun fühlen wir uns ein bisschen mehr wie „richtige“ Kinsaler und gehören wieder ein bisschen mehr zu den richtigen „Locals“. Und als richtiger Einheimischer geht man am Sonntagnachmittag auf ein oder zwei Pints ins Bulmans…



Sir Walter Raleigh

Sir Walter Raleigh war Gründer und Verwalter des US Bundesstaates Virginia und ist schuld, dass wir in unserer Kantine jeden Tag Kartoffeln vorgesetzt bekommen. Denn 1585 war er es, der die Kartoffel nach Europa, genauer gesagt nach Irland brachte. Seither ist sie hier Volksnahrungsmittel. Auch heute noch gibt es wirklich zu jedem irischen Essen Kartoffeln - und 2 Gemüsesorten (bei uns in der Kantine meistens Erbsen und Möhrchen). Obwohl es täglich Kartoffeln gibt, scheinen die Iren keinen Drang zu verspüren, Variation in die Art der Zubereitung zu bringen. Es gibt weder Bratkartoffel, noch Kartoffelpüree oder Kartoffelsalat oder Kartoffelgratin, geschweige denn Pommes. Nein, es gibt jeden Tag gekochte Kartoffeln, die man auch noch selbst salzen muss – was aber nur die Ausländer machen. Iren scheinen ihre stinknormale, fade Kartoffel zu lieben. Da ich ja nun nicht gerade als Kartoffelliebhaber bekannt bin, ist diese irische Eigenart dann schon eine besondere Herausforderung.

Donnerstag, 6. Dezember 2007

Nikolaus

Heute war doch tatsächlich der deutsche Nikolaus zu Besuch hier in Cork. Um meinen Kollegen hier deutsche Traditionen näher zu bringen, hatten wir den Nikolaus hier ins Center bestellt, damit er den Iren, Schotten, Engländern, Franzosen, Italienern, Holländer, Polen, Lithauern, Indern und nicht zuletzt auch den wenigen Deutschen Süßigkeiten bringt. Natürlich haben nur diejenigen was bekommen, die auch wirklich brav waren. Mit dem Knecht Rupprecht hat das noch nicht ganz so geklappt, der hatte leider keine passenden Klamotten. Und der Knecht Ruprecht war sogar ein Totalausfall – der hatte nämlich ganz wichtige Meetings…


Die meisten dieser anderen Kulturen kennen ja nur den Santa Claus – und der kommt ja bekanntlich an Weihnachten. Ganz schön schwierig, den Leuten hier beizubringen, dass der Santa in Deutschland Nikolaus heißt und schon Anfang Dezember kommt. Und dass es dann an Weihnachten trotzdem noch mal Geschenke gibt. Ein paar haben sich dann auch tatsächlich beim „Niklas“ bedankt – aber die meisten blieben doch bei dem für sie herkömmlichen „Thanks, Santa“.

Nach getaner Arbeit erst mal ausruhen am Kaminfeuer:


Samstag, 1. Dezember 2007

Cinderella

Also entweder hab ich als Kind beim Märchen von Aschenputtel nie richtig zugehört (zugegebenermaßen war ich ja eher der Rapunzeltyp) oder aber wird die Geschichte in englischsprachigen Ländern leicht abgeändert erzählt. Erfahren hab ich das letztes Wochenende auf einer Party. Mein Kollege Barry hat mir die ganze Zeit erzählt, dass er um Mitternacht daheim sein muss, weil er es seiner Frau versprochen hat und sich ansonsten in einen Kürbis verwandeln würde („I’m going to turn into a pumpkin“). Dazu muss man wissen, dass die Iren es lieben, sich möglichst eloquent und blumig auszudrücken. Aber weil er das die ganze Zeit erzählt hat, hab ich halt dann doch mal nachgefragt und erfahren, dass dieses geflügelte Wort aus dem Märchen von Aschenputtel stammt, wo sich um Mitternacht Kürbisse in Kutschen verwandeln – oder umgekehrt?

Apropos: Barry hat uns natürlich nicht im Stich gelassen und bis um 3 Uhr am Morgen kräftig mit uns getrunken. Dabei hat er weder die Form eine Kürbis angenommen, noch hat ihn seine Frau mit dem Nudelholz empfangen – obwohl sie anscheinend wach war als er heim kam (sie meinte dann aber nur, dass sie ja nun endlich schlafen könne…). Übrigens ist Barry unser wahrscheinlich ältester Mitarbeiter (schätzungsweise um die 55) und so etwas wie unser Maskottchen, weil er so eine unglaubliche Lebensfreude ausstrahlt.

Old Head of Kinsale

Letzte Woche sind wir (bereits zum wiederholten Male) zum Old Head of Kinsale gefahren, um diesen sagenhaften Ort zu erkunden.


Zwar ist der tatsächliche Old Head of Kinsale leider seit 1997 nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich (weil ein Amerikaner das ganze Land gekauft und zu einen exklusiven Golfclub umfunktioniert hat), aber schon der Ausblick von der Steilküste vor dem Old Head auf den Old Head ist grandios.


Nicht auszumalen wie es wohl wäre, dort eine Runde Golf zu spielen… Wahrscheinlich wüsste man gar nicht, ob das Golfen tatsächlich das Wichtigste ist oder doch eher die spektakuläre Landschaft, die förmlich danach schreit, fotografiert zu werden! Unbedingt diesen Link hier auschecken – so sieht der Old Head of Kinsale aus der Vogelperspektive aus.

Eine Mitgliedschaft in dem exklusiven Golfclub ist nicht bezahlbar – und wenn dann würde man erst mal Jahre auf der Warteliste verbringen. ABER: Man kann sich ein Green Fee für eine Runde kaufen. Kostet nur 295 Euro. Eberhard, Mike, das heb ich mir für euch auf! Ich denke, das darf man sich nicht entgehen lassen.

Mittwoch, 28. November 2007

Haustiere – Teil 5 – Die Krähe

Krähen gibt es hier zuhauf (das Bild unten zeigt ein paar Exemplare). Laut meiner Mutter sind das sehr nützliche Tiere, weil die auch (tote) Mäuse essen. Laut Michaela sind diese Vögel aber auch für die manchmal unheimlichen, weil (bisher) undefinierbaren Geräusche zuständig, die von Zeit zu Zeit aus unserem offenen Kamin kommen. Denn wenn sich eine solche Krähe auf dem Kamin niederlässt – wahrscheinlich weil es dort so schön warm ist – und sich die Zeit mit ein bisschen Krähen vertreibt, dann kräht es auch aus unserem Kamin. Vermischt mit dem Knistern des Holzes kann sich das durchaus anhören wie ein echtes irisches Gespenst.

Haustiere – Teil 4 – Die (tote) Maus

Nach über einer Woche hatten wir heute früh wieder einen Erfolg zu vermelden. Mit stinknormaler spanischer Salami haben wir ein Mäuschen angelockt und es - zack – sauber erlegt. DIESE Maus hatte keine Zeit mehr von Spanien zu träumen, die war sofort tot – glatter Genickbruch! Der stolze Jäger bzw. Fallensteller hat die Trophäe dann auch gleich durchs Haus getragen und den Krähen (siehe Teil 5) zum Fraß vorgeworfen.



Samstag, 24. November 2007

Haustiere – Teil 3 – Die Maus

Auf dem Land gibt es Mäuse. Das ist nicht wirklich überraschend. Aber scheinbar doch sehr unangenehm, wenn man sie permanent in den Wänden und Decken trippeln hört. Ich muss mich hierbei auf Informationen von Michaela berufen, denn ich höre natürlich nichts. Und weil das so nervig ist – und weil es sicherlich angenehmere Mitbewohner gibt als Mäuse – wurde ich mit der Lösung des Problems beauftragt. Kein Problem für ein Landei wie mich. Schließlich habe ich in meiner Kindheit zig Mäuse gefangen. Und da wir mit unserem Haus auch eine Mausefalle gemietet haben, schritt ich zur Tat. Stolze Bilanz nach 24 Stunden: 2 mausetote Mäuse, die ich übrigens den Kühen zum Fraß vorwarf (essen die überhaupt so was?). Das war letztes Wochenende. Seither tanzen uns die verbliebenen Mäuse ein bisschen auf der Nase rum. Sie fressen wahlweise französischen Käse oder spanische Salami von der Mausefalle, ohne dass diese zuschnappt. Gestern haben wir von einer Kollegin den hoffentlich entscheidenden Tipp bekommen: Schokolade! Darauf stehen die Viecher und damit klappt es bestimmt. Schaun mer mal!

Beruhigend war übrigens der Kommentar einer anderen Kollegin: „Ihr habt Mäuse im Haus? Das ist doch gut, dann habt ihr schon keine Ratten.“ Denn anscheinend verstehen sich Mäuse nicht sonderlich mit Ratten. Na dann hoffen wir doch mal, dass wir uns nicht das nächste Problem ins Haus holen, indem wir das erste lösen...

Haustiere – Teil 2 – Der Hund


Dann war da der Hund. Generell laufen hier Hunde frei herum, denn es gibt ja hier draußen auch nur wenige Straßen. So kann es schon mal passieren, dass die Nachbarshunde mal kurz vorbeischauen und sich dann ein bisschen in unseren Garten legen. Irgendwann haben sie dann genug oder Heimweh und trollen sich wieder. Einer war aber besonders anhänglich. Den haben wir auf unserer Erkundungstour vor 2 Wochen bei einem Bauernhof getroffen. Er hat sich riesig über unseren Besuch gefreut und hat uns dann auf dem gesamten Spaziergang bis zur Steilküste begleitet. Wir dachten, er sieht aus als würde er Benny heißen und riefen ihn bei diesem Namen. Er wollte dann am Ende sogar mit ins Haus, was wir dann aber doch dankend abgelehnt haben. Benny blieb noch ein bisschen vor der Tür sitzen, hat sich dann aber wohl doch für seine sicherlich wärmere Hundehütte zuhause entschieden. Und das war auch gut so, denn kurzfristig hatten wir schon darüber nachgedacht, ihn zu adoptieren. Jetzt freuen wir uns eben, wenn wir ihn das nächste Mal treffen.



Haustiere – Teil 1 – Die Kuh

Da wir ja hier auf dem Land leben, ist es eigentlich keine Überraschung, dass uns wir hin und wieder Tiere über den Weg laufen. Trotzdem müssen wir – vor allem Stadtmensch Michaela – uns oft noch an unsere „Nachbarn“ bzw. „Mitbewohner“ gewöhnen.

Als erstes waren da die Kühe. Deren Weide grenzt direkt an unseren Rasen, ist aber so riesig, dass sie meist hunderte Meter weit weg sind. Von Zeit zu Zeit kommen sie aber auch direkt an den Zaun an unserem Grundstück. Das ist ja auch nicht weiter schlimm – auch wenn nicht, dass sie natürlich bei der Gelegenheit ihre Geschäfte verrichten. Aber wenn man morgens zähneputzend durchs Haus geht und mit noch verschlafenen Augen in der Dämmerung hinausschaut, kann man durchaus etwas erschrecken, wenn man völlig unerwartet in die riesigen Augen einer ausgewachsenen Kuh schaut, die keine 10 Meter weit weg steht. Zumindest ist man anschließend wach.

Letztes Wochenende hat dieser Kühe nun auch noch angefangen, stundenlang zu brüllen. Für uns kam das aus heiterem Himmel und wir wissen bis heute nicht, was da eigentlich los war. Wir vermuten, dass man ihr ihr neugeborenes Kalb weg genommen hatte. Das Brüllen war auf jeden Fall so laut, dass man es auch bei geschlossenem Fenster noch gehört hat. Und diese Kuh hat nicht nur am Tag gebrüllt. Sie war anscheinend so traurig, dass sie auch nachts gebrüllt hat und nur wenig Stunden Schlaf fand. Das machte natürlich auch das (Ein-)schlafen für uns etwas schwieriger.

Seit einer Woche sind die Kühe nun im Stall (wahrscheinlich, weil es draußen zu kalt geworden ist) und wir bekommen nichts mehr mit. Um ehrlich zu sein, vermissen wir unsere Kühe schon ein klitzekleines Bisschen.

Sonntag, 18. November 2007

Endlich Online!

Seit Mittwoch letzter Woche sind wir nun auch in unserem neuen Heim online! Endlich!

Wir freuen uns riesig darüber, dass wir nun auch zu Hause aktuelle Nachrichten im Internet abrufen, Emails checken und natürlich Skypen können. Hört sich nicht wirklich spektakulär an, ist es aber dennoch. Denn langsam hatten wir ja die Hoffnung fast schon aufgegeben, dass wir so weit auf dem Land überhaupt noch eine Internet-Verbindung bekommen würden. Über Kabel und die irische Telekom war ja nichts zu machen. Also mussten wir über Satelliten-Anbieter gehen. Der größte in der Gegend sendet aber nur bis 10 km außerhalb von Cork. Da wir 25 km von Cork weg sind, reicht das natürlich nicht. Der kleinere Anbieter, der die Nische Kinsale abdeckt, musste erst mal prüfen, ob sein Funknetz bis zu unserem Haus reicht. Der erste Test fand gleich am Telefon statt und ging so: „Sehen sie von ihrem Haus die 6 Bungalows auf dem Hügel?“ Da ich zum Zeitpunkt des Telefongesprächs in der Arbeit war, versuchte ich mich zu erinnern, ob wir von unserem Haus aus irgendwo 6 Bungalows sehen konnten. Und während ich überlegte dachte ich mir: „Was für ein Schwachsinn! Das kann doch unmöglich der Test sein.“ Die freundliche junge Dame am Telefon versicherte mir aber, dass genau das der gesamte Test wäre. Ich bat sie dann höflich, vielleicht noch einen etwas zuverlässigeren Test durchzuführen und so schickte sie dann einen ihrer Ingenieure zu unserem Haus, um dort die Empfangsstärke zu messen. Nach 3h gab sie mir dann auch eine positive Rückmeldung und somit war der Auftrag erteilt. Eine Woche später kam dann der Ingenieur, um die Sattelitenschüssel zu installieren. Nachdem er das bereits gemacht hatte, stellte er fest, dass das Signal doch nicht ausreichend war. Er baute also alles wieder ab und rief einen seiner Bekannten an, der Ingenieur bei einem anderen Anbieter ist und erteilte diesem den Auftrag, uns ans Netz zu bringen. Der kam dann auch noch am Nachmittag desselben Tages und siehe da – es funktioniert! Halleluja!

Skype

Nun da wir hier Internet haben, können wir natürlich auch wieder skypen. Der erste Skype in unserem neuen Haus war dann auch gleich eine Konferenzschaltung Portland-Soloturn-Stuttgart-Kinsale mit Mike, Andi und Fuzzy. Sensationell!

Fuer alle die, die noch nicht "verskypt" sind: Skype ist ein Internet-Telefon-Programm, welches kostenloses Telefonieren (inklusive Video-Verbindung) ermöglicht und dazu noch kinderleicht zu installieren ist. Und das Ganze ist wirklich gratis – keine Kosten für die Software und ein Anruf von Skyper zu Skyper kostet ebenfalls nix! Am besten einfach downloaden (Link hab ich auf dieser Website oben rechts eingefügt), installieren und los-skypen...

Mein Skype Name ist übrigens (sehr kreativ) jochschneider. Unter diesem Namen findet ihr mich und könnt mich anfunken - für umeinsonst. Alles was ihr dazu braucht, ist ein Mikrofon und Lautsprecher/ Kopfhörer. Und wenn ihr eine Kamera in/ an eurem PC/ Laptop installiert habt, können wir uns während des Gesprächs sogar sehen. Check it out! Wir freuen uns über jeden Anruf!

Die einfachste Lösung ist eine Webcam mit integriertem Mikro. Die gibt’s übrigens günstig bei einem bekannten Internet-Versandhandel von dem ich gehört hab, dass er einigermaßen zuverlässig sein soll. Einen Link zu einem Produktbeispiel hab ich auf dieser Website oben rechts eingefügt.

Samstag, 10. November 2007

Hausnamen

Eigentlich haben wir ja das Preghane House in Kinsale gemietet – so steht das auch in unserem Mietvertrag. Unsere Vermieter wollten diesen Hausnamen aber wahrscheinlich niemandem zumuten. Deswegen haben sie es einfach umbenannt. Wir sind darüber nicht allzu traurig, zumal wir bis heute nicht herausfinden konnten, was Preghane eigentlich heißt. Jetzt heißt unser neues Heim Highfield House. Das hört sich schön positiv an und verstehen tut es auch jeder. Alles pronto, also…

Erkundungstour

Heute haben wir den ersten Hike von unserem Haus aus gemacht, um die Gegend mal ein bisschen zu erkunden. Denn es kam uns ja bisher immer etwas spanisch vor, dass wir von der Terrasse unseres Hauses einen Ausblick auf die Bucht von Kinsale haben,









dass aber hinter unserem Haus gleich das Meer sein soll, obwohl wir davon vom Haus aus nichts sehen können. Also haben wir uns erst mal Richtung Südosten aufgemacht und nach 5 Minuten diesen Blick auf das Meer erhascht:




Nach weiteren 5 Minuten haben wir diese wohl glücklichsten Kühe der Welt gesehen,


die sowohl die saftigsten Weiden haben, die man sich als Kuh nur wünschen kann und nebenbei noch diesen wunderbaren Blick auf das Meer:


Leider kamen wir nicht bis zur Küste durch, weil hier alles in Privatbesitz ist und die Felder mit großen Gattern verriegelt sind. Schade.

Deswegen haben wir es dann von unserem Haus aus gesehen nach Südwesten gewandt und sind dort über das erste Feld ohne Gatter direkt nach Süden marschiert. Am Ende des Feldes war noch ein offenes Gatter, welches Zugang zu einem weiteren Feld bot. Am Ende diesen Feldes (ca. 900m von unserem Haus) hatten wir dann diesen Ausblick:












Dienstag, 6. November 2007

Die große Überfahrt – die Fakten

66 h Gesamtzeit (Freitagabend bis Montagmittag)

1.900 km mit dem Auto

200 km mit der Fähre über den Atlantik

36 km mit dem Zug unter dem Atlantik

7 Länder (Deutschland, Luxemburg, Belgien, Frankreich, England, Wales und Irland)

2 Piloten (Michaela und Jochen)

1 Auto (TT)


Samstag, 3. November 2007

Taxi! Taxi!

Vorletztes Wochenende musste ich schmerzlich feststellen, dass es in Irland nicht möglich ist, sich an den Straßenrand zu stellen und ein Taxi herzuwinken. Will und ich haben es über eine Stunde lang versucht (von 2-3h nachts) – ohne Erfolg. Und das obwohl zig Taxis vorbeigefahren sind. Aber kein Einziges hat auch nur Anstalten gemacht, uns mitzunehmen. Wir haben auch andere Nachtschwärmer gesehen, die es ebenfalls versucht haben – ebenfalls ohne Erfolg.

Schließlich wurde es mir zu blöd und ich hab einen Bus angehalten. Das war zwar auch nicht ganz normal, aber es hat wenigstens funktioniert – ich hatte beim vorbeifahrenden Bus auf den „Türöffnen“-Knopf gedrückt, was dann anscheinend eine ähnliche Wirkung hat wie eine Notbremse. Der Busfahrer fand das dann weniger komisch, aber wir konnten ihn dann doch überzeugen, uns mitzunehmen.

Wir haben also jeder 5 Euro gezahlt, um von der Stadtmitte zum Airporthotel zu kommen. Was wir nicht wussten war, dass dieser Bus eine Art Shuttle war, der jeden einzelnen Gast genau dorthin gebracht hat, wo er hin wollte. Also haben wir ungefähr 20x angehalten und auch noch den Umweg über die Navy-Kaserne gemacht, um dort ein paar besoffene Soldaten abzuliefern. Schlussendlich waren wir dann um 4h morgens im Hotel.

Am nächsten Montag hab ich mich dann in der Arbeit bei meinen Kollegen über die Taxifahrer beschwert – und wurde prompt ausgelacht. Denn schließlich weiß doch jeder, dass man in Cork nur dann ein Taxi bekommt, wenn man sich an eine Taxi-Haltestelle begibt und dort eine Nummer zieht. Nur dort halten die Taxis an. Und genau dorthin sind wohl auch die ganzen leeren Taxis gefahren, die uns in der besagten Nacht im Regen stehen ließen.

Mittwoch, 31. Oktober 2007

Red Rover

Letzte Woche war ich das erste Mal mit meinem neuen Team aus und musste gleich feststellen, dass hier andere Bräuche und Sitten herrschen. Noch relativ früh am Abend (der Alkoholpegel war bei den meisten noch weit von der kritischen Grenze entfernt) kamen meine neuen Kollegen beim Rauchen auf die Idee, dass eine Runde Red Rover bestimmt ideal gegen die Kälte wäre.

Ich hatte ja vorgeschlagen, sie sollen sich warme Jacken anziehen, aber das war keine Option, weil (a) nicht alle eine Jacke dabei hatten und (b) ein richtiger Ire (auch die weiblichen) auch bei kälteren Temperaturen meistens T-Shirt, höchstens aber ein Sweatshirt trägt.

Also fasste mich eine(r) rechts und eine(r) links an der Hand. Wir stellten uns in 2 Ketten aus je 4 Leuten etwa 10 Meter von einander entfernt auf und los ging’s: „Red Rover, Red Rover, we call Joanne over!“. Joanne löste sich aus der gegenüberliegenden Kette und rannte so schnell sie konnte auf uns zu und mit voller Wucht in unsere Kette hinein. Da Joanne ein Fliegengewicht ist, blieb sie in der Kette hängen und war fortan Teil unserer Kette. Dann schrien die anderen: „Red Rover, Red Rover, we call Tom over!“ Tom hat eher die Statur eines Football-Profis und als er los rannte, so man die andere Kette schon zittern. Und wie nicht anders zu erwarten, durchbrach er sie mit Leichtigkeit. Tom durfte deshalb wieder zu uns zurück und wir riefen den nächsten zu uns rüber. Ziel ist es, eine der beiden Ketten vollständig aufzulösen, in dem man sie immer wieder durchbricht und so die einzelnen Kettenteile eins nach dem anderen zu sich in die Kette holt.

Anscheinend spielt jedes Kind in Irland dieses Spiel. So hab ich mal wieder etwas dazu gelernt und dabei noch eine Menge Spaß gehabt.

Sonntag, 28. Oktober 2007

Halloween

Nun ist es ja bald so weit – Halloween steht vor der Tür und Millionen Kinder in aller Welt freuen sich darauf. Das ist hier in Irland nicht anders. Allerdings dürfte es in diesem Jahr so manches enttäuschte Kindergesicht oder sogar Tränen geben. Denn nicht jedes Kind wird einen Kürbis aushöhlen und fantasievoll verzieren können. Der Grund ist so simpel wie kurios: Es herrscht Kürbismangel. Obwohl einzelne Kürbisbauern bis zu 2 Millionen Kürbisse produzieren, wird dies nicht reichen, um den heimischen Markt zu bedienen.

Vielleicht besinnen sich die Iren dann eben auf ihre Wurzeln und schnitzen statt Kürbisse wieder Holz. Denn eine Holzschnitzerei begründete den Brauch des Kürbisschnitzens (zumindest in EINER Variante der Geschichte). Der Legende nach wollte der irische Bauer Stingy Jack den Teufel foppen und hat in auf einen Baum gelockt. Als der der Teufel auf dem Baum war hat Stingy Jack ein Kreuz in den Baumstamm geschnitzt, so dass der Teufel nicht mehr vom Baum herunter konnte.

Jack O’Lantern

Nun ist es ja bald so weit – Halloween steht vor der Tür und Millionen Kinder in aller Welt freuen sich darauf. Das ist hier in Irland nicht anders. Allerdings dürfte es in diesem Jahr so manches enttäuschte Kindergesicht oder sogar Tränen geben. Denn nicht jedes Kind wird einen Kürbis aushöhlen und fantasievoll verzieren können. Der Grund ist so simpel wie kurios: Es herrscht Kürbismangel. Obwohl einzelne Kürbisbauern bis zu 2 Millionen Kürbisse produzieren, wird dies nicht reichen, um den heimischen Markt zu bedienen.

Vielleicht besinnen sich die Iren dann eben auf ihre Wurzeln und schnitzen statt Kürbisse wieder Holz. Denn eine Holzschnitzerei begründete den Brauch des Kürbisschnitzens (zumindest in EINER Variante der Geschichte). Der Legende nach wollte der irische Bauer Stingy Jack den Teufel foppen und hat in auf einen Baum gelockt. Als der der Teufel auf dem Baum war hat Stingy Jack ein Kreuz in den Baumstamm geschnitzt, so dass der Teufel nicht mehr vom Baum herunter konnte.


Die modernere Version des Kürbisschnitzens:

Samstag, 27. Oktober 2007

Untermieter

In der vergangenen Woche hatten wir unseren ersten Besucher bzw. Untermieter im neuen Haus. Will North aus Regensburg war arbeitstechnisch in Cork und hatte nach 2 Wochen im Hotel keine Lust mehr, dort zu bleiben. Da wir ja genügend Schlafzimmer haben, ist er kurzer Hand bei uns (bzw. mir, da Michaela ja noch in Regensburg ist) eingezogen. Dadurch kam Leben in die große Bude und das Einleben fiel mir deutlich leichter. Auch wenn noch immer viele unausgepackte Kartons rum stehen und noch viel einzurichten ist, fühlt es sich nun schon viel mehr nach „Heim“ an.

Ach ja: Mittlerweile (seit Dienstag) haben wir warmes Wasser und auch Herd und Backofen sind jetzt in Betrieb. Fehlt also eigentlich „nur“ noch der Internetanschluss (das sieht momentan gar nicht gut aus).

Dienstag, 23. Oktober 2007

Technische Schwierigkeiten

Aller Anfang ist bekanntlich schwer. Aber auch: Selbst ist der Mann. Zwar hab ich die Telefonnummer meiner Nachbarn (und weiß ja auch wo die wohnen), habe mich dort aber noch nicht vorgestellt, obwohl die anscheinend wissen, wie denn hier alles so funktioniert. Mir wird aber wohl nichts anderes übrig bleiben als sie morgen zu kontaktieren, denn vor manchen der vielen technischen Herausforderungen muss ich wohl kapitulieren.

Als da wären: der Gasherd zündet zwar, aber das Feuer möchte nicht brennen. Das Wasser wird zwar warm aber nicht heiß, obwohl ich meiner Meinung nach den Heizkessel voll aufgedreht habe. Das Garagentor lässt sich ohne Schlüssel nicht öffnen.

Zumindest habe ich es schon geschafft die Türen auf- und wieder abzuschließen. Und das ist gar nicht so einfach. Ich lass das gerne jeden Besucher mal ausprobieren. Mich hat es eine geschlagene Viertelstunde gekostet, um hinter das System zu kommen. Immerhin hab ich’s jetzt raus…

Eine Sache wird – und die ist WIRKLICH wichtig – werde ich wohl nicht selbst lösen können und hier werden auch die Nachbarn nicht helfen können. Mein nagelneuer irischer DSL-Router sagt mir, dass ich kein DSL habe und auch der nette Mitarbeiter von Eircom vermutet, dass das Haus wohl gar nicht angeschlossen ist. Das wäre natürlich bitter. In diesem Fall werden wir uns dann wohl DSL über Satellit holen müssen. Aber das hatten wir uns einfacher vorgestellt. Ihr könnt euch ja vorstellen, wie sich das gerade für mich anfühlt, nicht online sein zu können. Ich komm mir vor, als wäre ich komplett isoliert und von der Außenwelt abgeschnitten. Zum Glück darf ich ab und zu arbeiten, da bin ich ja dann wenigstens online…

Wieder „daheim“

Letzten Sonntag sind wir wieder aus dem Urlaub zurückgekommen. Wir haben unsere großen Urlaubstaschen gleich aus- und die meisten Sachen gleich wieder eingepackt. Denn am Montag früh um 8h kam ja dann die Umzugsfirma, um alle unsere Sachen von Regensburg nach Kinsale zu verfrachten. Innerhalb eines Tages hatten die 3 Jungs fast die komplette Wohnung abgebaut, verpackt und durchs Fenster über einen in den LKW geschafft. Am Dienstag früh hab ich mich dann auf den Weg nach Cork gemacht, während Michaela die Möbelpacker beaufsichtigt hat, wie sie die letzten Reste einpacken. Als sie weg waren hat Michaela die Wohnung geschrubbt und am Mittwoch dann an unseren Vermieter übergeben (sie hat nun von ihrem Bruder Asyl bekommen). Am Freitag früh um 8h habe ich die Möbelpacker in Kinsale erwartet. Leider tauchten sie nicht auf, sondern gaben mir telefonisch Bescheid, dass sie es am Vorabend nicht auf die Fähre geschafft hatten und deswegen erst am Samstag anliefern können. Also ging ich Freitag eben noch mal arbeiten und erwartete die Umzugsfirma am Samstag. Da riefen sie dann auch schon um 7.30h an und wollten an unserem Treffpunkt abgeholt werden. Sie waren zwar nur zu zweit, trotzdem hatten wir (ich war ja der dritte Mann) den LKW schon um 17h leer geräumt, alle Schränke wieder aufgebaut und schon Einiges ausgepackt. Den Sonntag hab ich damit verbracht, eine Kiste nach der anderen auszupacken und die Sachen „aufzuräumen“. Ist natürlich ganz schön schwierig ohne die Hausherrin, die doch sicherlich ihre eigenen Vorstellungen hat, wo was genau hin muss. Deswegen stehen nun auch noch viele Sachen rum, die zwar ausgepackt sind, aber noch keinen Platz gefunden haben. Aber das wird schon noch…

Samstag, 13. Oktober 2007

Little Mexico

Man mag es kaum glauben, aber wir haben heute einen kleinen Abstecher nach „Mexiko“ gemacht. Auf der Strecke von Sequoia nach LA durchquert man die Früchtekammer Amerikas – hier wird alles angebaut was viel Sonne braucht – von Trauben über Nüsse bis Zitrusfrüchten. Wer hier arbeitet kommt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit aus Mexiko. Wir haben in dieser Gegend unseren (inzwischen) guten alten Freund Jack (in the Box) besucht und dort nur mexikanische Landsleute getroffen. Hier kann man sogar auf Mexikanisch bestellen, denn auch die Angestellten hier sind aus Mexiko. Wir waren die einzigen Nicht-Mexikaner im ganzen Restaurant. Unglaublich. Kurzurlaub in Mexiko eben…

Sequoia

Eigentlich wollten wir zum Ende der Reise noch mal zum Joshua Tree National Park. Aber auf dem Weg dorthin haben wir es uns noch mal anders überlegt und sind nun auf dem Weg zu Sequoia. Kommt euch bekannt vor? Kein Wunder. Denn zum Beginn der Reise war es genau dasselbe Spielchen, nur dass wir da zum Sequoia wollten und im Joshua Tree gelandet sind. So schließt sich der Kreis.


Las Vegas

3 Tage und Nächte haben wir es uns bei tagsüber 30C° haben wir in Vegas verbracht und es uns beim Zocken, Schlemmen und Trinken so richtig gut gehen lassen. Die beiden Highlights kamen dann zum Schluss: Die Show der Blue Man Group im Venetian und Michaela’s sensationelles Comeback beim anschließenden Zocken (zuerst hatte sie bis auf 29 Cents alles verzockt und am Ende hat sie sich 72 Dollar auszahlen lassen).


Capitol Reef

Das Wetter war extrem in den 2 Tagen, die wir hier verbracht haben. Tagsüber so ca. 5C° und nachts minus 5C°. Auf den paar hundert Metern von unseren Cabins zum 5 Sterne Restaurant Diavolo haben wir an beiden Abenden gefroren wie Schlosshunde – und das trotz Mützen, Schals und Handschuhen (für was so eine Camping-Ausstattung alles gut sein kann). Doch der Weg hat sich beide Male absolut gelohnt. Das Essen hier war schlichtweg ein Erlebnis – sowohl die Art der Präsentation und Dekoration als auch in geschmacklicher Hinsicht. Sensationell!

Das Wetter hielt dann auch noch einen kleinen Nachtisch für uns bereit: Als wir uns am Sonntag früh auf den Weg nach Las Vegas (in die Wärme) machten, haben wir ein paar nette Eisskulpturen entdeckt.



Freitag, 5. Oktober 2007

Sturmfront

Leider spielt nun das Wetter in ganz Utah etwas verrückt. Eine Regen- und Sturmfront zieht quer durch den Staat (natürlich nicht nur diesen Staat), die dazu noch ziemlich kalte Luft (mit Minusgraden bei Nacht) mitbringt. Da macht Campen nicht wirklich Spaß. Deswegen sind wir nach nur einem Tag in Escalante nun nach Torrey (beim Capital Reef National Park) geflüchtet. Denn hier hatten wir bei unserer letzten Durchfahrt sehr nette Cabins gesehen, wo wir uns erst mal für eine Nacht eingenistet haben. Dies wird nun also nach 10 Nächten im Zelt unsere erste Nacht in einem Bett sein. Den heutigen Nachmittag verbringen wir also erst mal mit Wäsche waschen und Blog schreiben/ Emails checken. Außerdem haben wir gehört, es soll ein 5-Sterne Restaurant in diesem Mini-Kaff geben. Das werden wir dann wahrscheinlich heute Abend auch noch auschecken.


Escalante River Hike

Heute Vormittag sind wir trotz bereits heraufziehender dunkler Wolken am Escalante River entlang gehiked und mussten den Fluss auch insgesamt 5x überqueren. Beim Ausstieg der 4. Überquerung schreckte Michaela eine kleine, braune Schlange auf, die sich rasch aus dem Staub machte. Trotzdem bin ich erst mal ziemlich erschrocken. Da ich aber wusste, dass wir denselben Weg wieder zurück mussten, hab ich meinen Mund gehalten und Michaela nichts von der Schlange erzählt – denn sonst wäre sie möglicherweise nicht mehr mit zurückgekommen. Und DAS Risiko wollte ich dann nicht wirklich eingehen. Auf dem Rückweg hielt ich schon Ausschau nach Miss River Snake, weil ich vermutet hatte, dass sie an dieser Flussüberquerung wohnt und deshalb noch immer da sein würde. Und siehe da, sie enttäuschte mich nicht. Gott sei Dank hatte sie sich schon etwas weiter vom Weg entfernt platziert, so dass Michaela den Fluss gefahrlos wieder als Erste überqueren konnte. Ich folgte ihr, wobei ich noch etwas flussabwärts ging, um unsere neue Freundin zu fotografieren.


Ach ja: Der Hike war übrigens super. Die dunklen Wolken, die Herbstfarben der Bäume und die roten Felsen waren eine paradiesische Kulisse und wieder mal ein Traum für den Hobbyfotografen.



Erdkunde

Etwas Geologie muss sein. Speziell wenn man sich hier in Utah rumtreibt, wo es ja von National Parks und National Monuments nur so wimmelt.

Man muss sich die Anordnung der National Parks in etwa so vorstellen: Am höchsten liegt das Capital Reef und die Canyonlands. Deren tiefste Punkte sind in etwas so hoch wie die höchsten Punkte des Zion National Parks. Dessen tiefster Punkt liegt wiederum so hoch wie der höchste Punkt des Grand Canyon.

Wenn man sich das nun bildlich vorstellt, sieht das Ganze so aus wie eine Treppe mit 3 Stufen. Deswegen nennt man das ganze Gebiet auch Grand Staircase.

Und weil das Gebiet um Escalante so groß ist und alle diese Stufen mit einschließt, heißt es mit vollem Namen Grand Staircase Escalante National Monument.

Escalante

Im relativ unbekannten Escalante National Monument waren wir nun schon zum 3. Mal. Man kann also sicherlich sagen, dass dies eine unserer Lieblingsgegenden ist. Und wir hatten wieder das Glück auf dem kleinen (nur 16 Stellplätze), aber sehr feinen Campingplatz Calf Creek einen der letzten beiden freien Plätze zu bekommen. Auch hier sind wir nun schon zum 3. Mal und ja, auch dieser Campingplatz ist einer unserer Favorits.


Der Blick von unserer Campsite (man beachte das luxuriöse Toilettenhäußchen):


Man sagt auch, dass es hier vom Calf Creek Campground den klarsten Sternenhimmel in ganz Amerika sieht. Das können wir zwar nicht bezeugen (weil wir ja noch nicht überall in Amerika waren), aber dass der Sternenhimmel von diesem Campground aus sensationell ist, dass ist Tatsache! Vor lauter Sternen sieht man oft nicht mal mehr die wenigen noch bekannten Sternbilder. Unglaublich!

Donnerstag, 4. Oktober 2007

Die Narrows

Nachdem wir den Zion National Park am Dienstag quasi 1x von unten nach oben und wieder zurück durchwandert haben, haben wir uns den Canyon gestern der Länge nach vorgenommen. Zuerst mit dem Shuttle Bus vom Campingplatz ganz im Süden bis zur letzten Haltestation im Norden, dann den Riverside Walk (den jeder macht) und von da aus im Virgin River (mit Neoprensocken) weiter nach Norden hinein in die Narrows. Die Narrows heissen so, weil sie so sind – nämlich sehr eng. Die Wände dieses Teils des Canyons sind teilweise keine 5 Meter voneinander entfernt und über 50 Meter hoch. Sich in diesem Teil des Canyons immer wieder durch den Fluss zu kämpfen war ein echtes Highlight!

Mittwoch, 3. Oktober 2007

Zion National Park

Die mächtigen, oft fast senkrecht abfallenden Felsen des Zion National Parks haben uns sofort wieder in ihren Bann gezogen. Da mussten wir dann auch gleich einen „richtigen“ Hike machen. Und zwar von ganz unten im Tal nach ganz oben zum Observation Point. Zuerst 500 Höhenmeter rauf und anschließend wieder runter – das tat am Ende dann schon richtig weh. Aber es hat sich auch definitiv gelohnt. Das Wetter war ideal und die Ausblicke grandios. Take a look:

Impressionen aus dem Death Valley

Aus Michaela's Blickwinkel:

Die Nebenwirkungen des Sturmes:

Und ich bei meiner Lieblingsbeschäftigung:

Montag, 1. Oktober 2007

Valley of Fire

Vom toten Tal fuhren wir ins Tal des Feuers. Hier sieht es wirklich so aus, als hätte jemand einen Farbkasten über die Felsen geschüttet. Immer wieder ein Highlight.

Doch dieses Mal hatten wir kein Glück mit dem Campingplatz (das gute Wetter hatte die Amerikaner übers Wochenende ins Valley gelockt). Da es im Umfeld von 50 km keinen alternativen Campground gibt, verbrachten wir die Nacht in einem Gebiet, in welchem wildes Campen erlaubt ist. Wir bauten unser Zelt auf dem freien Feld auf und sammelten Steine für eine kleine Feuerstelle, um unsere Würstchen zu braten. Das Bier war ja dank unserer Riesenkühlbox eh gut gekühlt… Am nächsten Morgen fuhren wir zurück zum offiziellen Campground und siehe da, die ganzen Wochenendausflügler waren weg. Wir suchten uns ein nettes Plätzchen und dann genossen wir die lang ersehnte Dusche und den anschliessenden faulen Nachmittag auf dem (Luxus-)Campingplatz (mit Sonnendach) ausgiebig.

Samstag, 29. September 2007

Operation Desert Storm

Im Death Valley mussten wir feststellen, dass es hier nicht nur extrem heiss, sondern auch extrem stürmisch sein kann. Das ist insbesondere unangenehm, wenn der Wind kalt und man mit dem Zelt unterwegs ist. Aber wir sind ja schliesslich keine Weicheier und deswegen haben wir auch diese extreme Nacht im Zelt verbracht. Der Wind zerrte die ganze Nacht am Zelt, aber weil wir ja keine Leichtgewichte sind, hatte er keine Chance unser Zelt aus der Verankerung zu reissen. Beim Abbau des Zeltes bemerkten wir dann, dass der Wind selbst zusätzliches Gewicht ins Zelt geblasen hatte – unser Zelt glich eher einer Sandkiste… Der nächste Tag war dann zwar auch sehr stürmisch, der Himmel aber trotzdem stahlblau - was super für unsere Fotos war.


Freitag, 28. September 2007

Joshua Tree

Eigentlich wollten wir ja von LA aus direkt nach Sequioa fahren, haben dann aber wegen Stau auf den Autobahnen in LA spontan entschieden zuerst mal den Joshua Tree National Park zu besuchen. Hier sind wir dann auch gleich 3 Nächte geblieben. Eine sensationelle Wüstenlandschaft, die am besten wirkt, wenn der Vollmond nachts die Felslandschaft hell erleuchtet (dieses Vollmonderlebnis hatten wir zwar nicht geplant, macht aber den Besuch hier umso faszinierender).

Das Leben auf den Campingplätzen ist so ziemlich der krasse Gegensatz zum Luxusleben in Portland. Wir haben hier kein fliessend Wasser (also auch keine „richtigen“ Klos, sondern nur Plumpsklos), keinen Strom und keinerlei Verbindung zur Aussenwelt. Super! Wir fühlen uns auch nach 2 Tagen ohne Dusche pudelwohl und freuen uns jeden Abend auf unser Lagerfeuer inmitten dieser grandiosen Natur und auf die Nächte im nach oben offenen Zelt, von wo aus wir den sensationellen Sternenhimmel sehen können.

Die wichtigsten Dinge in diesem Leben sind: wo kriegen wir etwas zu futtern her, wo fahren wir als nächstes hin, welches sind die besten Hikes, woher bekommen wir Feuerholz und wie halten wir das Bier kalt? Was für ein Leben... Wir geniessen es in vollen Zügen.

Unser erster Campingplatz:

Unser erster Hike:


Unser Auto:


Blick von unserem letzten Campground in Joshua Tree:

Montag, 24. September 2007

Portland

Wir sind letzten Freitag bei wunderbarem Wetterhier in Portland angekommen und wurden von Mike am Flughafen abgeholt. Seither geniessen wir das Sonnendeck von Mike+Sonja's Haus,

Essen wie Götter in Frankreich und geniessen das allabendliche Bad im Jacuzzi in Mike's Garten mit Blick auf die Skyline von Portland. Besser geht's nicht.

Ansonsten siedeln wir hin und wieder auf Catan, golfen in Edgefield und skypen (telefonvideokonferenzen) wie die Wilden mit unseren gemeinsamen Freunden in aller Welt.

Übrigens: Das Basketländerspiel USA-Irland wurde am Samstagnachmittag in Mike's Hof ausgetragen und endete - fast vorhersehbar - mit einem deutlichen Sieg für die USA. Shopping war ebenfalls sehr erfolgreich. Zwar waren wir nur im Apple Store, REI, Diesel und natürlich Adidas, aber das hat locker gereicht, um unsere Taschen prall zu füllen...

Morgen geht's aber (leider) schon weiter nach Los Angeles und von dort wahrscheinlich zum Sequoia National Park.