Sonntag, 20. Januar 2008

Nohoval Cove

Die Bucht bei dem Dörfchen Nohoval taucht in keinem unserer Reiseführer als Sehenswürdigkeit auf. Und auch die Google-/ Wikipedia Ergebnisse sind eher bescheiden. Dabei ist diese Bucht sensationell! Man hat sowohl einen direkten Zugang zum Meer und kann auf die Felsen an der Küste klettern, um einen besseren Blick zu haben. Und man kann auch einen kleinen Hike auf die Klippen machen, welche die Bucht eingrenzen. Von dort hat man einen fantastischen Blick aufs offene Meer. Die Nohoval Cove ist sofort unser Lieblingsplatz geworden. Hier werden wir sicherlich noch öfter hinfahren (mit dem Auto 20 Min.).


Michaela hat übrigens vorgeschlagen, an dem Haus zu klingeln, welches über der Bucht thront, um die Eigentümer zu fragen, ob sie nicht ausziehen und das Haus vermieten wollen… Wie sie darauf bloß kommt?

Samstag, 19. Januar 2008

Spätzle

Spätzle in Irland. Das hört sich exotisch an - ist es aber eigentlich gar nicht. Denn hat man einen original schwäbischen „Spätzlesdrucker“, kann man Spätzle überall auf der Welt selber machen. Denn Eier und Mehl gibt’s ja überall. Vor ein paar Tagen war es mal wieder so weit und Michaela machte Spätzle, die dann mit Linsen und Würstchen serviert wurden. Eines meiner Leibgerichte! Sehr lecker.

Die übrigen Spätzle wurden im Kühlschrank aufbewahrt, um später in der Woche mit Schinken und Eiern gegessen zu werden. Dieses Festmahl wollte ich schließlich am Donnerstagabend genießen. Zu meinem Entsetzen musste ich feststellen, dass Spätzle in irischen Kühlschränken wohl nicht so lange haltbar sind wie in deutschen. Ich hab mich an diesem Abend dann doch für Pizza entschieden…



Samstag, 12. Januar 2008

Latitude

Ein Laden ganz anderer Art ist der Einmannbetrieb Latitude Kinsale. Eigentlich ist das gar kein Laden, denn Bobby Nash betreibt sein Geschäft von Zuhause aus. Er ist eine Art Mischung aus Kartograph und Künstler. Denn er erstellt ganz spezielle, dreidimensionale, nautische Landkarten. Aufmerksam geworden sind wir auf seine Kunstwerke über Exemplare, die er im Carlton Hotel und im Bulman ausgestellt hat. Die dreidimensionale Darstellung ist so einzigartig wie genial - wir waren sofort hin und weg. Deshalb haben wir Bobby heute in seinem Haus besucht, um mehr über seine Kunst zu erfahren. Er hat uns seine gesamte Ausstellung in seinem Haus gezeigt und uns über 2 Stunden erzählt wie er in seinem sagenhaften Dachstudio seine Werke erstellt, wie er auf diese Idee gekommen ist und dass er Kunden auf aller Welt hat, denn er kann die Karten für jeden Ort auf der Welt erstellen. Alle seine „Charts“ - wie er sie nennt - sind Einzelstücke, die er speziell auf die Anforderung seiner Kunden erstellt. Dazu recherchiert er alte nautische Karten und gibt sie dann bis ins kleinste Detail (inklusive Wassertiefen, Leuchttürme, Boyen, Sandbänke und Häfen) originalgetreu wieder.



Ich glaube, er hat heute 2 neue Fans und Kunden gewonnen… Wir wissen zwar noch nicht ganz genau, wie „unser“ Chart aussehen wird, aber das wir eins haben wollen, wissen wir ganz sicher…

Lieblingsläden

Heute waren wir – wie schon vergangenen Samstag – auf Erkundungstour in Kinsale. So ganz neu ist das natürlich alles nicht mehr, obwohl wir immer wieder neue Gassen, Ecken und Läden entdecken. So langsam aber sicher kristallisieren sich unsere Lieblingsläden heraus. Da wäre als erstes der kleine Delikatessenladen Mange Tout in der Hauptstrasse (Pearse Street), wo es frischen französischen Käse, Fisch, belegte Croissants und herrliche Ciabatta-Brötchen gibt. Im schnuckeligen Bookstor kann man wunderbar in Bildbänden stöbern und sich über die aktuellen Events in Kinsale informieren. Und den Blumenladen liebt natürlich vor allem Michaela…


Sonntag, 6. Januar 2008

Wie geht’s Aussie?

Gute Neuigkeiten: Aussie (der Hund, der uns letzte Woche auf unserer kleinen Wanderung zum Meer und schließlich bis zum Charles Fort begleitet hat – und dann von einer sehr resoluten Frau mit dem Auto abgeholt wurde) geht’s gut. Wir wissen nun, in welchem Haus er wohnt, wer sein Herrchen ist und warum er öfter mal bei uns vorbei schaut.

Also, Aussie ist eineinhalb Jahre alt und wohnt bei unseren Nachbarn weiter die Straße runter. Sein Herrchen ist Brother Michael (der Bruder unseres Vermieters Brian), der Aussie immer auf der Ladefläche seines Pick-up`s mitfahren lässt. Brother Michael ist ein sehr netter Nachbar, der sich sehr um unser Wohlergehen kümmert. Funktioniert etwas nicht oder brauchen wir etwas, rufen wir Michael an. Bisher konnte er immer helfen. Michael hat uns auch erzählt, dass Aussie noch immer Sehnsucht nach seinem Schwesterchen hat, dass bis September hier im Haus gewohnt hat und dann an eine Familie am anderen Ende Südirlands abgegeben wurde (als unsere Vermieter nach Australien gezogen sind). Schade eigentlich, wir hätten vielleicht auch ganz gut auf Aussie’s Schwesterchen aufpassen können. Naja, zumindest kommt ja Aussie oft genug vorbei und wir können mit ihm spielen. Nun wissen wir ja auch, dass es ihm gut geht.

Der Hammer! Im Moment als ich das hier tippe, kommt er gerade auf der Terrasse angewackelt – und holt sich ein paar Streicheleinheiten ab…

Erster Skype mit Mama Baer

Am Freitagabend war es endlich so weit. Michaela funkte ihre Mutter in Regensburg über Skype an und die beiden konnten sich erstmals per Videokonferenz von Macbook zu Macbook unterhalten. Das wurde dann natürlich auch gleich zu einer ausgiebigen Besichtigung der Küche (inklusive der Vorratsschränke sowie der Präsentation des sich gerade im Backofen befindenden Essens genutzt. Super!

Es hat sich also definitiv gelohnt, dass wir über die Weihnachtstage das Wireless Netzwerk bei den Baers in Regensburg installiert haben. Und es scheint, dass dies nur der Startschuss zu einer intensiven Skyperei wird. Denn schon einen Tag später hat Mama Baer selbst „den Hörer“ in die Hand genommen und aktiv angerufen. Und das obwohl sie bis vor ein paar Tagen noch nie etwas mit einem Computer zu tun hatte. Hut ab!







Apropos erste Skypes: Meine „Fanny“ Oma feierte am 22. Dezember ihren 86. Geburtstag, weshalb ich sie natürlich anrief. Nur dass ich dieses Jahr meinen Vater beauftragt hatte, alles fürs Skypen vorzubereiten und dann meine Oma vor den Computer zu setzen, so dass ich sie (und sie mich) während des Gesprächs auch sehen konnte. Sagenhaft, was man heutzutage alles mit einem Computer machen kann! Meine Oma ist absolut begeistert und wollte am Neujahrstag unbedingt dabei sein, als meine Eltern mich angerufen haben. Ich glaube, an sie hat den Weg von ihrer Wohnung zum Wohnzimmer meiner Eltern an diesem Tag in Rekordzeit geschafft…

Achtung Heiß!

Plumber John hat volle Arbeit geleistet! Der Öltank ist wieder voll und das Wasser richtig heiß! Wir kommen fast gar nicht mehr raus aus der Dusche… Vorbei sind damit auch die Zeiten als wir uns gegenseitig das Badewasser mit heißem Wasser aus dem Wasserkocher in der Küche nachfüllen mussten. Nun kommt das heiße Wasser direkt aus dem Hahn. Da macht der Whirlpool erst so richtig Spaß!

Mittwoch, 2. Januar 2008

Öl alle

Kaum hatten wir erstmals das Haus voller Gäste, ist auch schon das Öl alle! Da konnte nur noch einer helfen: Plumber John! Ein Anruf und 3 Minuten später stand er vor der Tür, um uns vor dem Kältetod zu retten. Na gut, so schlimm wär’s wahrscheinlich nicht gekommen, schließlich haben wir ja noch unseren offenen Kamin. Aber die Dusche morgen früh wäre wahrscheinlich nicht wie bisher lauwarm, sondern saukalt ausgefallen. Weswegen Plumber John schon eine Art Retter in der Not war. Zwar könnte man aufgrund dieser extrem schnellen Reaktionszeit vermuten, er würde einen Fledermausumhang tragen, tatsächlich handelt es sich aber nicht um einen fliegenden Superhelden, sondern nur um unseren nächsten Nachbarn. Der wohnt zwar auch immerhin 150 Meter Luftlinie entfernt, aber das ist auch für einen netten Nachbarn und Bruder unseres Vermieters zu schaffen – er kam übrigens mit dem Auto. Auch irische Klempner haben kein Ersatzöltank auf der Ladefläche, weshalb er nur den Öltank kippen konnte, um uns zumindest heute Nacht ein bisschen Wärme und morgen Früh eine warme Dusche zu sichern. Und es scheint zu funktionieren. Die Heizung funktioniert zumindest schon wieder. Und Plumber John, unser Held, scheint auch den richtigen Knopf gefunden zu haben, um uns vielleicht endlich richtig heiße, anstatt nur warme Duschen zu ermöglichen. Möglicherweise können wir in Zukunft sogar heißes Badewasser einlassen und können uns das Nachfüllen des Badewassers mit dem Wasserkocher sparen. Aber wir wollen ja nicht gleich übertreiben. Vorerst tut’s uns auch eine funktionierende Heizung.

Dienstag, 1. Januar 2008

Silvester – Teil 4

An Silvester ließen wir es noch mal ganz ruhig angehen und spielten nach dem ausgiebigen Frühstück erst mal einen gepflegten „Siedler“. Am Abend wurde dann zu sechst geschnippelt, gekocht und gebrutzelt. Als Silverstermahl hatten uns Andi und ich am Vormittag unter fachkundiger Beratung des Metzger’s von Kinsale eine voluminöse Lammkeule als Haupt- sowie gefüllte Hähnchenfilets im Speckmantel ausgesucht. Die Starköche aus Portland zauberten dann unter Beihilfe von Schwaben, Schweizern und Iren ein wahrhaft würdiges Festmahl. Um Mitternacht deutscher Zeit begrüßten wir das neue Jahr mit Wunderkerzen, wogegen wir das irische neue Jahr mit Champagner willkommen hießen.

Leider war dann auch bald schon alles vorbei, denn unsere Gäste mussten am Neujahrstag leider schon um 9 Uhr am Flughafen einchecken. Und jetzt kommt uns unser Haus ganz leer vor…

Silvester – Teil 3

Am Sonntag war uns das Wetter so wohl gesonnen, dass wir vom Highfield aus ans Meer, von dort zum Bulman (wo wir den besten Platz im ganzen Pub hatten – direkt am offenen Kamin) und weiter zum Spaniard (dort gab’s zur Stärkung einen echten irischen Whiskey für die Jungs und Bailey’s für die Mädels) und schließlich ins White House (Seafood und Wein) wanderten, wo wir schließlich zu Abend gegessen haben. Auf dem ersten Teil hat uns der Nachbarshund Aussie begleitet, was sein Frauchen gar nicht so witzig fand. Sie hat ihn/ uns dann kurz vor dem Bulman gefunden und Benny gewaltsam ins Auto gezerrt hat - was wir dann nicht so witzig fanden (und Aussie wahrscheinlich auch nicht). Aber der Arme hätte möglicherweise wirklich nicht mehr zurück gefunden und hätte uns ins Bulman begleiten wollen.

Silvester – Teil 2

Am Samstag gab’s ein spätes und ausgiebiges Frühstück bevor wir Sonja und Mike in Cork vom Flughafen abholten. Von dort fuhren wir direkt weiter nach Cork City, um dort auf den English Market zu gehen. Dort haben wir an den Delikatessenständen so richtig zugeschlagen und uns mit Gemüse, Käse, Wurst und Brot für die nächsten 3 Tage eingedeckt. Zurück in Kinsale wurden die ganzen Köstlichkeiten angerichtet und anschließend genüsslich verspeist!

Silvester – Teil 1

Über die Silverstertage hatten wir Irina, Sonja, Andi und Mike als erste Besucher aus Deutschland (naja, zumindest sind sie alle in Deutschland geboren, auch wenn aus diesem Kreis mittlerweile nur noch Irina unserer Heimat treu geblieben ist und die anderen in Solothurn bzw. New York leben) hier in Kinsale zu Gast. Da wir ja selbst noch neu sind in diesem Land, hatten wir natürlich noch kein „Standardprogramm“ für Besucher in der Hinterhand und ließen es ganz langsam angehen. Im Nachhinein hätten wir es nicht besser planen können.

Irina und Andi kamen am Freitag fast zeitgleich mit uns in Cork an, von wo wir dann mit dem 7-sitzigen Mietwagen und unserem Auto zu unserem Haus fuhren. Dort packten wir nur kurz unser Gepäck aus, fuhren dann nach Kinsale rein und zeigten Irina und Andi unsere neue Heimatstadt. Am frühen Abend gingen wir dann ins Man Friday um leckeres Seafood zu essen und ließen den Abend schließlich zuhause gemütlich ausklingen.

Welcome Avery!

Nach den Weihnachtsfeiertagen bin ich für nur einen Abend nach Regensburg gefahren (davor bin ich mit Mike nach Nürnberg gefahren, wo wir mit unserem fränkischen Kumpel Tommi traditionell im Karstadt Steaks gegessen haben – für mich definitiv die Steaks des Jahres 2007!). Wie gesagt war ich nur einen Abend in Regensburg (leider), aber genau diesen Tag hat sich Miss Avery Reagan North entschlossen zur Welt zu kommen. Da sich der stolze Papa Will uns umgehend darüber informiert hatte, luden wir ihn doch gleich abends zum Italiener ein, um diesen Anlass mit Jörg (der mir vorher noch einen ordentlichen Haarschnitt verpasst hat), Tobi, Stephan, Tom, Tina und Prosecco, viel Wein und Zigarren gebührend zu feiern.

Im Fränkischen nennt man diese Art Umtrunk ja auch „brunzen lassen“. Sinn ist es, dass alle Beteiligten extra viel trinken, damit das Neugeborene mit einen gesunden Stoffwechsel gesegnet wird (Sonja, Ute, Tommi, korrigiert mich, falls ich eure fränkischen Traditionen hier nicht 100%ig korrekt wiedergebe).

Weihnachten

Zu Weihnachten schenkt man sich in Irland Christmas-Crackers. Die kann man in jedem Laden kaufen, denn das ist das Standardgeschenk, ohne das hier gar nichts geht. Denn schließlich kommen aus den Crackern die albernen Weihnachtshüte oder –kronen, die man dann überlicherweise solange trägt, bis sie sich von selbst auflösen. Damit meine Kumpels Andi, Schoppi, Fuzzy, Arndt, Mike und das Luder in den Genuss echter irischer Weihnachts-Cracker kommen, bin ich an Heiligabend nach Deutschland geflogen und nach Oberschwaben gefahren, wo ich die ganze Bande dann am 1. Weihnachtsfeiertag zum traditionellen „Siedler von Großcatan“ und dem anschließenden Christbaumloben getroffen habe. Gut das meine Eltern mal wieder einen sehr schönen Christbaum hatten, den man ausgiebig loben (und dementsprechend viel Schnäpse trinken) konnte. Herrlich!

Apropos Weihnachten: Man sagt, die Iren würden 2 Tage im Jahr ganz besonders genießen: Weihnachten und den Sommer…