Samstag, 24. Mai 2008

Munster

Munster ist die südlichste Provinz Irlands. Cork ist die größte Stadt in Munster. Das Munster Rugby Team ist eine der europäischen Spitzenmannschaften und stand am Samstag zum 3. Mal in der Geschichte im Finale des Heineken Cups (das ist das Pendant der Champions League im Fußball). Der Heineken Cup wird seit 12 Jahren ausgespielt und ist nach Aussage von Fiona (der rugby-verrücktesten meiner Kolleginnen) 1 Million Mal größer und wichtiger als die Champions League. Das diesjährige Finale fand am Samstag in Cardiff statt. Und Munster steht zum 3. Mal im Finale (2002 verlor Munster gegen Leicester, 2006 holten sie den Cup erstmals gegen Biarritz)! Ganz Munster stand seit Tagen Kopf und Fiona konnte schon 3 Tage vor dem Finale nicht mehr schlafen, weil sie so aufgeregt war. Sie hat das Spiel auch nicht im Pub angeschaut, denn da wäre sie nur abgelenkt worden und hätte sich nicht voll und ganz auf das Spiel konzentrieren können. Es war ein bisschen wie das Sommermärchen von 2006 in Deutschland: Überall waren Autos mit Munster Flaggen auf dem Dach zu sehen und fast alle Pubs hatten an den Eingängen die Munsterflaggen gehisst.

Der diesjährigen Gegner hieß Toulouse und ist DER Spitzenclub in Europa. Toulouse hatte den Heineken Cup schon 3x geholt und noch kein Finale verloren.


Und auch dieses Mal führte Toulouse schnell mit 3:0. Aber dann kam alles ganz anders. Munster ging mit 10:3 in Führung und musste zwar bis zum Ende zittern (zwischenzeitlich stand es 13:13), gewann aber am Ende verdient mit 16:13. Wir sind Europameister! Wooooohoooo! Go, Muuuuuunsteeeeer!



Preghane

Nach 9 Monaten in Irland haben wir nun endlich in Erfahrung bringen können, was es denn mit dem Namen der Gegend um unser Haus auf sich hat. Die fleißigsten aller Blogleser mögen sich vielleicht noch erinnern, dass sogar unser Haus ursprünglich Preghane House hieß, bevor einer der Nachbarn den Hausnamen für sich beansprucht hat. Schon damals hatten wir überall herum gefragt, was denn Preghane bedeutet. Aber niemand konnte mit diesem Begriff etwas anfangen, obwohl alle darauf tippten, dass es wohl ein altes irisches oder gälisches Wort sei. Nun hat uns endlich jemand aufgeklärt.

Preghane ist ein altes irisches Wort für Krähe. Und folglich ist der Preghane Point eine Landspitze an der es schon immer außergewöhnlich viele Krähen gab. Und die gibt es ja heute noch. Vor allem im Winter fielen die in Scharen über die Gegend hier herein und machten sich einen Spaß daraus, im immerwährenden Winterwind zu segeln.




Die Geschichte erzählt, dass der Preghane Point ein sehr wichtiger Orientierungspunkt für die Fischer von Kinsale war - allerdings weniger optischer, sondern eher akustischer Art. Denn wenn die Fischer wieder einmal im dichten Nebel in den Hafen von Kinsale fahren wollten und die tückischen Klippen nicht sehen konnten, bedeutete ihnen das Gekrächze der Krähen, wo hinter der Nebelwand sich der Preghane Point befinden musste. Und so fanden sie trotz eingeschränkter Sicht immer ihren Weg in den sicheren Hafen von Kinsale. Und wenn die echten Fischer noch nicht ausgestorben sind, dann hören sie wahrscheinlich heute noch auf die Krähen…

Sonntag, 4. Mai 2008

Kinsale Sevens

Dieses Wochenende findet vor unserer Haustür ein riesen Rugby-Event statt. Ein Turnier bei dem statt ansonsten 11 nur 7 Spieler in einer Mannschaft spielen und die Matches nur 10 Min. dauern. Insgesamt wurden über 30.000 Besucher (inklusive der Teams) erwartet. Laut Veranstalter sind hier auch ein paar der besten dieser 7er-Teams Europas am Start. Mitmachen darf hier jeder. Und das war offensichtlich. Denn ein paar Teams waren wirklich richtig gut, während andere ihren Zenit doch schon leicht überschritten zu haben schienen..



Bei den Frauen waren die Schwedinnen die haushohen Favoriten – nicht nur bei den männlichen Zuschauern.



Gekämpft wurde aber in allen Kategorien und nach allen Regeln der Kunst.


Aber dass es nicht allen Teams (mitsamt ihren Fans) ums Gewinnen, sondern hauptsächlich um die Party drum herum ging, war ebenfalls nicht zu übersehen.



Diese Jungs hier sind übrigens haushoher Turnierfavorit.


Hausarbeit

Ein großes Haus erfordert viel Arbeit. Das wissen wir mittlerweile ja schon. Zum Staubsaugen braucht man da schon mal eine volle Stunde. Wenn dann noch nass raus und Staub gewischt wird, dann ist schnell mal ein halber Tag weg. Aber welcher Hausfrau erzähl ich da was Neues?

Heute haben wir uns aber nun erstmals um die Außenanlage des Hauses gekümmert. Weil die auch so riesige Ausmaße hat, bin ich ja ganz froh, dass wir einen Rasentraktor haben. Als ich den heute aber aus der Garage geholt und genau inspiziert hatte, musste ich feststellen, dass ich ihn nicht starten konnte. In meiner Verzweiflung fragte ich unseren Nachbarn, den Plumber John, um Rat. Doch anstatt sich das Ding anzuschauen, hat er mir gleich seinen Rasentraktor mitgegeben. Also bin ich erst mal zum Highfield House zurück gekurvt und hab dann losgelegt. Das macht echt Spaß! Zumindest die erste halbe Stunde… Der Rasen war aber so hoch, dass ich nach fast jeder Runde den Sack leeren musste. Und bei der Größe der Rasenfläche musste ich ja auch ein paar Runden drehen…



Mit so einem Rasentraktor kommt man ja aber leider nicht wirklich in alle Ecken. Dafür gibt’s ja wieder spezielle Geräte, von denen ich dann prompt auch eins in unserer Garage gefunden habe. Ich hab’s dann auch geschafft es zum Laufen zu bekommen und zwischendurch zu reparieren. Auch das macht am Anfang richtig Spaß! Aber nach einer Stunde fällt einem dann fast der Arm ab. Und nach eineinhalb Stunden dröhnen einem die Ohren wie nach einem Livekonzert. Und weil es ja in Irland kaum einmal 4 Stunden am Stück nicht regnen kann, war ich dann zudem auch noch ziemlich nass. Aber zum Glück war ja die warm Stube nicht weit.



Als nächstes müssen wir nun Rasen ansäen. Und das in Irland. Man sollte doch denken, dass hier der Rasen von selber wächst. Man lernt halt nie aus.