Freitag, 16. Januar 2009

Abschied – Teil 1

Der Abschied von den Menschen hier in Irland fällt uns bei Weitem schwerer als vermutet. Wir waren doch nur 18 Monate hier! Wie können einem manche Menschen dann so ans Herz wachsen? Vielleicht liegt es am Hang zur Dramatik, den die Iren lieben und pflegen (nicht umsonst kommen einige der ganz großen Schriftsteller aus Irland).

Und so verwundert es eigentlich nicht, dass meine Kollegen am Ende meines letzten offiziellen Team-Meetings gestern noch einen dramatischen und bewegenden Abschied vorbereitet hatten. Und ich Idiot hatte wirklich geglaubt, dass ich am Ende des Tages einfach so durch die Tür spazieren und Goodbye sagen kann, ohne große Verabschiedungszeremonie. Im Nachhinein kann ich gar nicht glauben, dass ich wirklich so blauäugig war. Aber ich hatte wirklich nicht im Geringsten damit gerechnet und so war die Überraschung umso größer. Es kamen wirklich ALLE meiner Kollegen aus dem Management und Support Team in den Meetingraum, der für so viele Leute natürlich viel zu klein war. Schon da war ich sprachlos und als dann auch noch eine Ansprache plus Geschenkübergabe folgte, bekam ich glaub ich nicht mehr viel mehr heraus als ein großes Dankeschön.

Und bei den Geschenken haben sie sich wirklich was einfallen lassen: Eine (richtig schöne) Uhr (weil ich seit Jahren keine Uhr trage), ein Trikot des lokalen Rugby Teams (und amtierenden Rugby Champions League Siegers) mit meinem Namen und der Nummer 18 hinten drauf (für 18 Monate, die wir in Irland waren) und eine Karte, auf der jeder einen Abschiedsgruß hinterlassen hat (die hab ich erst heute Vormittag gelesen und musste ungefähr 5x Pause machen, weil es mir immer wieder die Tränen in die Augen getrieben hat und ich nichts mehr sehen konnte). Soweit Teil 1 des Abschieds aus Irland. Hoffen wir mal, dass die nächsten Teile etwas leichter werden.






Montag, 12. Januar 2009

Die O’Donovan Dynastie

Nach über einem Jahr haben wir nun erfahren, dass der O’Donovan-Clan – auf dessen Grund wir wohnen – noch viel grösser ist als uns bisher bekannt war. Wir hatten uns mit unserem Nachbar Plumber John über die Finanzkrise unterhalten, welche die Iren knallhart und über Nacht getroffen hat, als er seinen Bruder Paddy (!) als Beispiel anführte, der bis Mitte letzten Jahres noch 6 Leute in seinem Elektriker-Betrieb beschäftigte, und nun nur noch 2 Angestellte hat. Ein Bruder namens Paddy? Wir wussten bisher nur von Brian (unserem Vermieter, der sich ja bekanntlich in Australien aufhält), Michael (der mit dem 1 Million-Euro-Haus nebenan, der mittlerweile – wegen der Finanzkrise – auch wieder in Australien lebt, weil es dort mehr Arbeit gibt) und eben dem Plumber John (der immer genügend Arbeit hat - wahrscheinlich, weil er alle Sanitären Anlagen so schlampig gebaucht hat, wie die in unserem Haus – weshalb wir ihn in 16 Monaten bestimmt 10x anrufen mussten, weil die Heizung oder der Boiler mal wieder nicht funktionierte). Aber von einem Paddy war bisher nie die Rede. Tja, nun wissen wir, dass der vierte Nachbar (die Eltern wohnen ja auch gleich gegenüber) ein weiterer Bruder ist. Und weil wir grad dabei waren, hat er uns noch von Paul erzählt, der in dem Haus neben John wohnt. Also sind wirklich alle Häuser hier draußen im Umkreis von 500 Meter im Besitz der O’Donovan Dynastie. Und wir sind genau mitten drin! Sieht so aus als wären wir hier noch größere Exoten, als uns bisher bewusst war.

Sonntag, 4. Januar 2009

Land ohne Jahreszeiten

Iren behaupten zwar, dass man in Irland darauf gefasst sein muss, dass man alle 4 Jahreszeiten an einem einzigen Tag erlebt, aber das stimmt so nicht wirklich. Diese Fehleinschätzung ist wohl auf die Unwissenheit der Iren zurückzuführen, was echte Jahreszeiten sind. Hier in Irland scheint man davon auszugehen, dass der Wechsel zwischen Sonne und Regen, zwischen Temperaturunterschieden von 5-10C° und den seltenen Augenblicken der Windstille, schon extreme klimatische Unterschiede darstellen – natürlich weil sie es nicht anders kennen. Als wir am 3. Januar von Deutschland nach Irland geflogen sind, hatten wir morgens minus 10C° in Deutschland und mittags plus 6C° in Irland. Im Vergleich dazu hatten wir im Juli plus 16C° in Irland gegenüber plus 32C° als wir in Regensburg ankamen. Im Gegensatz zu den armen Iren, die weder einen richtigen Winter noch einen richtigen Sommer haben, sind wir Kontinentaleuropäer also schon reich beschenkt - mit gleich 4 echt unterschiedlichen Jahreszeiten.

Und weil wir das zu schätzen wissen, kommen wir ja auch sowohl im Winter wie im Sommer gerne mal nach Deutschland, um diese Extreme zu genießen. Hier noch ein paar Winterimpressionen (aus Ischgl in Österreich, wo wir Silvester verbracht haben).









Und weil’s so schön war, auch wenn’s thematisch grad nicht ganz passt, hier noch ein weitere Bilder unseres Besuchs auf dem Festland.



Dienstag, 23. Dezember 2008

Weihnachtsquiz

Jeder kennt diese Reportagen aus Amerika, in denen sie diese völlig überzogenen und eigentlich gar nicht mehr festlichen Außenbeleuchtungen an Wohnhäusern zeigen.

Die Iren würden zwar niemals zugeben, dass sie etwas aus Amerika kopieren würden, tatsächlich stehen sie den Amerikanern aber in Nichts nach – zumindest nicht, was die Weihnachtsbeleuchtung anbelangt.

Und nun die Quizfrage: In welchem der 4 Häuser auf diesem Bild wohnen keine Iren?

Für alle die uns noch nicht besucht haben, noch ein bisschen Hintergrund. Es gibt auf dem Hügel, auf dem wir wohnen, nur 4 Häuser. Also, welches von den 4 Häusern ist unseres?



Richtig, das einzelne Haus ganz rechts, wo ein ganz einsames kleines Lichtlein brennt. Die 3-Häuser-Kombination, die noch am ehesten an eine Autobahntankstelle bei Nacht erinnert – oder aber an ein Spielcasino in Las Vegas – das sind unsere freundlichen irischen Nachbarn.


Sonntag, 21. Dezember 2008

Südafrika - Top 37

2 Monate hat es mich gekostet, die Top 37 zusammen zu stellen – nicht zu fassen, dass der Südafrika-Trip schon wieder so lange her ist. Zum Glück sind die Bilder noch immer frisch – auch in unseren Köpfen.

Um direkt zum Album zu kommen, einfach auf die Diashow klicken. Dann könnt ihr auch die Größe der Bilder individuell anpassen. Viel Spaß!




P.S.: Fragt mich nicht, warum gerade wieder 37 Fotos - scheint einfach die ideale Zahl zu sein.


Sonntag, 14. Dezember 2008

Maximilian und der Nikolaus

Zum kleinen Maximilian kam auch nach Irland der Nikolaus - obwohl es den Nikolaus ja in Irland eigentlich gar nicht gibt. Vielleicht war’s ja auch der deutsche Nikolaus, der kurz mal auf einen Sprung vorbei geschaut hat. Irgendwo über dem Ärmelkanal scheint er aber den Knecht Ruprecht verloren zu haben, denn von dem war nicht das geringste Zeichen zu sehen. Wir werden es wohl nicht rausfinden. Tatsache ist, dass die beiden Stiefel, die am Eingang des Highfield Houses platziert wurden, am nächsten Morgen prall gefüllt waren und der Kleine eine Riesenfreude mit seinem neuen Spielzeug hatte.





Und am Abend haben wir den Nikolaus bzw. den Santa Claus in Kinsale nur um ein paar Minuten verpasst. Dafür haben wir die „Frau vom Nikolaus“ gesehen - eine Frau mit rotem Mantel und roter Zipfelmütze, die Maximilian unbedingt aus der Nähe sehen wollte und sich dann Meter für Meter immer näher an sie heranpirschte, bis er direkt vor ihr stand. Die Frau war etwas irritiert, über so viel unverhohlener Aufmerksamkeit, bis ich ihr erklärt hatte, dass Maximilian sie für die Frau des Santa Claus hielt. Das fand sie dann sehr lustig.

Sonntag, 7. Dezember 2008

Barcelona

Letztes Wochenende waren wir in Barcelona. Und stellt euch vor, wen wir da getroffen haben! Na das ist doch, das ist doch – ist das nicht der, der, na sag schon…


Ronaldinho? Richtig! Der stand da auf den „Las Ramblas“ rum, hat ein bisschen mit dem Ball jongliert und seine Kunststücke vorgeführt. Und ich dachte, der wäre nach Mailand gewechselt!?!? Pustekuchen!

Ansonsten hatten wir das Wochenende über viele viele Tapas und mehr als ausreichend Rotwein und ganz viel Gaudi.




In unserem Hotel waren gerade mexikanische Wochen… Ist zwar komisch, in Spanien mexikanische Wochen zu haben, weil die Kultur für uns ja doch sehr ähnlich ist. Aber das mexikanische Bier - Pacifico Santa Clara, das ich schon aus Amerika von Mike kannte - an der Hotelbar schmeckte hervorragend. Das fanden wohl auch Archie und Jeannette aus London, mit denen wir uns dort bis 4 Uhr morgens prächtig amüsiert haben.