Sonntag, 14. September 2008

Waffen im Handgepäck

Zu Beginn unseres Kurztrips nach Paris hat Michaela erst mal das Sicherheitssystem des Flughafens in Cork getestet. Sie hatte einen ungefähr 3 Zentimeter langen Nagel in ihrer Handtasche, welcher dann auch sofort von den irischen Sicherheitsbeamtinnen identifiziert und beschlagnahmt wurde. Überzeugt von der Effizienz der Kontrollen traten wir unseren Trip nach Paris an.

Auf dem Rückweg machten wir uns zuerst keinerlei Gedanken über die Sicherheitskontrollen, denn schließlich kann man ja davon ausgehen, dass diese auf den größeren Flughäfen noch besser sind. Kurz vor der Sicherheitskontrolle dämmerte uns aber, dass uns die Franzosen definitiv als Sicherheitsrisiko einstufen würden. Ich hatte Andi am Telefon und hielt gerade ein flammendes Plädoyer über die Vorzüge des Campens im Urlaub und die minimale Ausrüstung, die man dazu benötigt, als ich bemerkte wie Michaelas Gesichtsausdruck beim Stichwort „Schweizer Taschenmesser“ (welches man beim Campen gut gebrauchen kann) von entspannt über nachdenklich zu panisch wechselte. Ein Schweizer Taschenmesser ist auch in Frankreich ein unabdingbarer Begleiter, um jederzeit den Käse für das Baguette schneiden bzw. die Rotweinflasche entkorken zu können. Aus diesem Grund befand sich unser nagelneues Schweizer Taschenmesser in Michaelas Handtasche. Uns war klar, dass uns die Franzosen niemals mit einem Messer mit 7 Klingen und zahlreichen anderen spitzen Werkzeugen durch die Sicherheitskontrolle lassen würden.



Also gab es nur 2 Möglichkeiten. Entweder das Messer brav bei den Sicherheitsbeamten abgeben und uns von dem Messer zu verabschieden. Oder aber nochmal zurück zur Gepäckaufgabe rennen, um Michaelas gesamte Handtasche als zusätzliches Gepäckstück aufzugeben. Wir entschieden uns für die letztere Variante. Während Michaela losspurtete, hielt ich unseren Platz in der Warteschlange und wartete schließlich direkt vor der Passkontrolle auf Michaela, die mich dann auch prompt anrief, dass sie die verfluchte Gepäckaufgabe nicht mehr finden konnte, dann aber genau in diesem Moment vor ihr stand und sich dort anstellte. Ich ließ währenddessen Passagier um Passagier an mir vorbeiziehen, weil ich natürlich ohne Michaela nicht durch die Passkontrolle gehen wollte. Schließlich kam dann eine ziemlich geschaffte Michaela zurück und wir konnten endlich durch die Kontrollen gehen. Wir hatten gerade noch Zeit 2 Flaschen französischen Rotwein zu kaufen, bevor wir als eine der letzten Passagiere an Bord gingen, wo wir einen Flug ohne jegliche Aufregung zurück nach Cork genossen. Zu unserer Freude kam dann auch Michaelas Handtasche mitsamt Schweizer Taschenmesser wohlbehalten in Irland an.

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