Sonntag, 10. Februar 2008

Nachtruhe

Nun da die Kühe die Kühe unserer Nachbarn verkauft oder im Stall sind und in unserem Haus schon seit Längerem keine Maus mehr gesichtet oder gehört wurde, sollte man eigentlich annehmen, dass es nun mucksmäuschenstill ist. Aber das ist ein Trugschluss! Weit gefehlt sogar!

Denn wenn der Wind mal wieder vom Meer zu uns herauf pfeift ist der Geräuschpegel bestimmt so hoch als ob eine Strasse am Haus vorbei führen wurde. Wenn man nun noch so gute Lauscherchen hat wie die Dame des Hauses, so kann dies die Nachtruhe schon beträchtlich stören.

So zum Beispiel letztes Wochenende als der Wind besonders stark um das Haus pfiff. Michaela wachte nicht nur um 5 Uhr früh auf, sie machte sich auch Sorgen, dass der Wind das Haus beschädigen und das Dach wegreißen könnte. Da ich natürlich noch friedlich schlief, blieb ihr nichts anderes übrig, die Lage eigenhändig zu prüfen und sich todesmutig hinaus in den Sturm zu wagen. Gesehen hat sie um diese „Nacht„-Zeit natürlich nichts, aber dafür war es endgültig vorbei mit der Nachtruhe, denn nun war sie hellwach. Als es hell und ich wach war, inspizierten wir das Haus erneut von außen und stellten erleichtert fest, dass noch alles dran ist.

Aber nicht nur der Wind kann einem den Schlaf rauben – auch Banditen, die nachts scheinbar ums Haus schleichen. So geschehen vorletzte Woche als ich für eine Nacht in England war. Michaela war die erste Nacht allein in unserem Haus und hörte prompt mitten in der Nacht ein Geräusch. Es scheint nicht weiter verwunderlich, dass ein so großes Haus hin und wieder Geräusche von sich gibt. Aber Michaela war sich sicher, dass es sich hierbei um Banditen handeln musste, die ums Haus schleichen und versuchen hinein zu kommen. Deswegen beschloss sie aufzustehen und auch zu schleichen, nämlich im Haus herum, um die Banditen in die Flucht zu schlagen. Das ist ihr wohl auch gelungen, denn sie waren wie vom Erdboden verschwunden und wurden nie gesehen… Ich glaube übrigens, dass es sich um dieselben Banditen handelte, die uns auf unzählige Campingplätze dieser Welt gefolgt, auch dort schon um unser Zelt geschlichen sind und die Michaela durch beherztes, konzentriertes Lauschen und An-der-Zeltwand-wackeln vertrieben hat.

Ansonsten – in normalen Nächten - schlafen wir aber ganz gut – um nicht zu sagen hervorragend.

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