Mittwoch, 31. Oktober 2007

Red Rover

Letzte Woche war ich das erste Mal mit meinem neuen Team aus und musste gleich feststellen, dass hier andere Bräuche und Sitten herrschen. Noch relativ früh am Abend (der Alkoholpegel war bei den meisten noch weit von der kritischen Grenze entfernt) kamen meine neuen Kollegen beim Rauchen auf die Idee, dass eine Runde Red Rover bestimmt ideal gegen die Kälte wäre.

Ich hatte ja vorgeschlagen, sie sollen sich warme Jacken anziehen, aber das war keine Option, weil (a) nicht alle eine Jacke dabei hatten und (b) ein richtiger Ire (auch die weiblichen) auch bei kälteren Temperaturen meistens T-Shirt, höchstens aber ein Sweatshirt trägt.

Also fasste mich eine(r) rechts und eine(r) links an der Hand. Wir stellten uns in 2 Ketten aus je 4 Leuten etwa 10 Meter von einander entfernt auf und los ging’s: „Red Rover, Red Rover, we call Joanne over!“. Joanne löste sich aus der gegenüberliegenden Kette und rannte so schnell sie konnte auf uns zu und mit voller Wucht in unsere Kette hinein. Da Joanne ein Fliegengewicht ist, blieb sie in der Kette hängen und war fortan Teil unserer Kette. Dann schrien die anderen: „Red Rover, Red Rover, we call Tom over!“ Tom hat eher die Statur eines Football-Profis und als er los rannte, so man die andere Kette schon zittern. Und wie nicht anders zu erwarten, durchbrach er sie mit Leichtigkeit. Tom durfte deshalb wieder zu uns zurück und wir riefen den nächsten zu uns rüber. Ziel ist es, eine der beiden Ketten vollständig aufzulösen, in dem man sie immer wieder durchbricht und so die einzelnen Kettenteile eins nach dem anderen zu sich in die Kette holt.

Anscheinend spielt jedes Kind in Irland dieses Spiel. So hab ich mal wieder etwas dazu gelernt und dabei noch eine Menge Spaß gehabt.

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